Für gewöhnlich sind Fußballer qua Jobbeschreibung zu einem asketischen Lebensstil verpflichtet: ausgewogene Mahlzeiten, regelmäßiges Training, wenig bis gar kein Alkohol. Dem Ziel der absoluten Leistungsmaximierung werden die kleinen Freuden (Sünden, in dem Fall) untergeordnet.
Nun gibt es aber auch Profis, die Zeit ihrer Karriere nicht allzu viel davon gehalten haben, ihre persönlichen Interessen dem Sport hintanzustellen.
Der nordirische Fußballer George Best verfiel während seiner Laufbahn etwa immer mehr dem Alkoholismus, dem Belgier Radja Nainggolan wurde nachgesagt, er brauche während Hotelaufenthalten immer ein Zimmer mit Balkon – damit er dort rauchen kann.
Und selbst der Disziplin-Fanatiker Toni Kroos, der mit 34 Jahren noch immer zu den besten Fußballern Europas gehört, hat diese Disziplin auch erst erlernen müssen. Denn wie Birgit Kroos, die Mutter von Toni Kroos, in dem Podcast "Einfach mal Luppen" von Toni und seinem Bruder Felix erzählt hat, hat auch der heutige Real-Madrid-Profi mal zum Glimmstängel gegriffen.
Eine Zuschauerfrage zielte darauf ab, zu erfahren, wie häufig sie ihre Söhne beim Rauchen erwischt habe. Felix: nie. Toni: "Bei dir habe ich's einmal im Nachhinein gehört, dass du es probiert hast damals, mit Max." Zu dem Zeitpunkt sei Toni Kroos in der 9. oder 10. Klasse gewesen, wie sich im weiteren Gesprächsverlauf ergab.
Felix Kroos gestand, dass noch nicht einmal er von der Geschichte gehört hatte und Toni beichtete: "Das ist gut möglich." Mama Kroos: "Mir ist so, als wenn ich gehört habe, dass ihr das beide einmal probiert habt." Darauf druckste Toni etwas umher, sagte aber später: "Das Experiment war auch sehr schnell beendet."
Für ihre Mutter wäre es ohnehin kein großes Problem gewesen, selbst wenn sie es herausgefunden hätte: "Ich hätte auch nichts gesagt, weil: Warum soll man sich nicht ausprobieren?", meinte Birgit Kroos. Auch bei dem Wunsch für das Karriereende von Toni Kroos hatte sie eine klare Meinung.
"Ich wünsch' mir als erstes, dass er das so beendet, wie er das aus tiefstem Herzen möchte. Dass er erfolgreich endet, also auf höchstem Level, und nicht vielleicht aus Verletzungssorgen aufhören muss."
Ihr eindeutiger Wunsch: "Mach einen schönen Sommerurlaub, mach schöne Akademien, starte die letzte Saison bei Real Madrid." Am Ende solle er aber so entscheiden, wie er das möchte, "und wir gehen da mit. Fertig aus".
Wie es mit der Karriere von Toni Kroos weitergeht, ist weiterhin unklar. Im vergangenen Sommer hatte er seinen auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. "Du hast ja gesagt, du machst dir noch Gedanken. Heißt: Es ist noch nichts in Stein gemeißelt", meinte Mama Kroos. "Nee", antwortete Toni. "Weder noch."