Nach knapp zweiwöchiger Suche hat der FC Schalke 04 einen Nachfolger für Karel Geraerts gefunden. Am Sonntagnachmittag verkündeten die Gelsenkirchener, dass der Niederländer Kees van Wonderen den Zweitligisten ab sofort übernehmen wird, sein Vertrag läuft bis 2026.
"Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut und von großem Vertrauen geprägt", wird der neue S04-Cheftrainer in der Vereinsmitteilung zitiert. "Wir haben alle Saisonspiele analysiert und eine Idee entwickelt, was wir mit dem Team erarbeiten wollen. Das ist mitten in einer laufenden Saison herausfordernd, doch wir gehen es mit Überzeugung und Zuversicht an."
Der 55-Jährige wird am Montag erstmals das Training auf Schalke leiten. Ob der Länderspielpause hat er dann direkt mehrere Tage Zeit, erste Abläufe einzuarbeiten sowie seine neue Mannschaft persönlich kennenzulernen.
Das gilt natürlich auch andersherum für die S04-Profis und für Medienschaffende. Für viele Außenstehende dürfte der Coach schließlich ein unbeschriebenes Blatt sein. Van Wonderen hat bis dato ausschließlich in seiner niederländischen Heimat gearbeitet, zuletzt bis zum vergangenen Sommer bei Heerenveen.
Am Samstagabend soll er bereits im Stadion gewesen sein, als Schalke gegen Hertha gespielt hat. Was er beim 2:2-Unentschieden gesehen hat, dürfte ihm durchaus gefallen haben. Die Königsblauen bissen sich nach frühem Rückstand zurück in die Partie, zeigten beim Treffer zum 1:1 eine herrliche Kombination.
Rund um das Abendspiel machte auch die Meldung die Runde, dass van Wonderen Schalke übernehmen wird. Damit wiederum wurden nach Schlusspfiff nicht nur die Fans konfrontiert, sondern auch die Spieler.
"Wir müssen jetzt erstmal sehen, was seine Spielidee ist, was er vorhat", blickte Schalke-Mittelfeldmann Ron Schallenberg den ersten Treffen mit dem neuen Trainer gespannt entgegen. Dabei gestand er: "Ich kenne ihn nicht."
Folglich wisse er auch nicht, wie van Wonderen spielen lasse. "Von daher geht es, was das angeht, bei null los", schlussfolgerte Schallenberg. Umso wohltuender dürften die vier Punkte sein, die Schalke unter Interimstrainer Jakob Fimpel in zwei Partien geholt hat, sie verschaffen dem Traditionsklub nach unten schließlich ein kleines Polster.
Vor allem aber sei es laut Schallenberg nun "der perfekte Zeitpunkt", das nächste Pflichtspiel steht erst am 19. Oktober in Hannover an. Und mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf soll der Trainerwechsel neue Kräfte freisetzen: "Jeder muss sich wieder neu zeigen. Die, die etwas hinten dran sind, schnuppern wieder Morgenluft. Die, die gespielt haben, wollen natürlich ihren Platz halten."