Die beste Vorbereitung für das WM-Finale? Auf der Konsole das Spiel vorspielen natürlich. Vor allem junge Fans werden sich mit FIFA 18 auf Frankreich gegen Kroatien einstimmen (oder die deutschen Nationalspieler😋). Und glücklicherweise ist dies mit dem kostenlosen WM-Add-on seit dem 29. Mai möglich. Denn, sonst ist Kroatien nicht in der erfolgreichen Spiel-Simulation dabei.
Obwohl Kroatien Weltklasse-Spieler in den eigenen Reihen hat, bei fast jedem Turnier dabei ist und mit dem Schachbrett-Trikot viele Sympathien unter Fußball-Fans weltweit genießt, ist die kroatische Nationalmannschaft seit 'FIFA 12' nicht in dem Spiel vertreten – dafür Indien, Venezuela oder Bolivien schon.
Kroatische Zeitungen berichteten, dass der Spielehersteller EA Sports 100.000 Euro für die Lizenzierung der kroatischen Nationalmannschaft pro Jahr bot. Spieler-Legende Davor Šuker, seit Juli 2012 neuer Verbandspräsident, verlangte aber das Doppelte. Das Unternehmen aus Kalifornien wollte auf die Forderungen Šukers nicht eingehen und so mussten sich kroatische Gamer das Konkurrenz-Spiel Pro Evolution Soccer anschaffen.
Der kroatische Fußball-Verband gab zu dem Thema im Sommer 2012 ein etwas fragwürdiges Statement:
Man konnte mit der Nationalmannschaft also bei PES 2013 spielen. Allerdings haben die meisten Verbände einen Vertrag mit beiden Herstellern. Warum das bei Kroatien nicht der Fall war, bleibt unerklärlich. Doch auch in FIFA 15 und PES 2015 suchte man das kroatische Trikot vergebens.
Auch da gab eine Antwort des Verbandes, warum die Mannschaft nicht mal mehr bei PES dabei war.
Dass kein Spiele-Hersteller zumindest Interesse hatte, Kroatien im Spiel zu haben, scheint sehr fraglich. Die "Feurigen" waren ein paar Jahre später wieder unter den Nationen bei PES, doch FIFA-Spieler suchten weiterhin vergebens nach den Rot-Weißen.
Verbandspräsident Šuker wollte die kroatische Fußball-Marke anscheinend nicht unter Wert verkaufen. Das hielt ihn nicht davon ab, stattdessen sich selbst für FIFA 15 als Legenden-Spieler zur Verfügung zu stellen.
Šuker weiß also sehr wohl um die Wirkung, die das Videospiel bei Fußball-Fans hat. Doch mit seiner harten Position sind dem Verband schon geschätzte 600.000 Euro durch die Lappen gegangen – wenn nicht noch mehr. Bleibt die Frage, wie es nach der WM weitergeht.
Sollte Kroatien Weltmeister werden, wäre es für EA Sports und den kroatischen Verband gleichermaßen peinlich, dass diese Mannschaft in dem populärsten Fußball-Spiel der Welt nicht vertreten ist.