Am Wochenende konnten die Fans des 1. FC Köln nach langer Zeit mal wieder etwas aufatmen. Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt fuhren die Domstädter einen 2:0-Sieg ein. Es war der erste Dreier seit Anfang Dezember, sechs Partien war der Verein zwischendurch ohne Erfolgserlebnis geblieben.
In diese Zeit fällt auch der Trainerwechsel von Steffen Baumgart zu Timo Schultz. Der neue Übungsleiter hat am Samstagabend folglich seinen ersten Sieg als Kölner Trainer gefeiert. "Ich gehe davon aus, dass die Spieler den Ernst der Lage erkannt haben und nicht die Woche durchfeiern", mahnte der Coach nach der Partie.
Dabei hatte er wohl einerseits den Karneval im Hinterkopf, andererseits aber auch die weiterhin prekäre Lage des 1. FC Köln. Mit 15 Zähler aus 20 Partien steht der Traditionsklub auf dem 16. Tabellenplatz, hat momentan zwei Zähler Rückstand auf den 1. FC Union. Die Köpenicker haben im Nachholspiel gegen Mainz allerdings die Chance, den Abstand zu vergrößern.
Im Rahmen der Baller League, die wöchentlich am Montag stattfindet, äußerte sich nun auch Lukas Podolski, gemeinsam mit Mats Hummels Initiator des Kleinfeldturniers, kritisch zur Lage seines Ex-Klubs.
"Man muss auch mal wegkommen von diesem 'Gut spielen' und 'Gute Leistung'. Die ganzen Diskussionen sollten jetzt mal aufhören", forderte der Rio-Weltmeister und legte deutlich nach: "Am Ende zählen halt die Punkte – und die muss man jetzt sammeln."
Der Sieg gegen Frankfurt war gewiss ein guter Anfang. Sein Ex-Klub habe dabei "etwas Spielglück mit den Roten Karten" für Niels Nkounkou und Tuta gehabt, es ansonsten aber "ganz ordentlich gemacht".
In den kommenden Wochen dürfte es mehr als eine ordentliche Leistung brauchen, um weiter zu punkten. Nach dem Auswärtsspiel in Hoffenheim kommen die formstarken Bremer nach Köln, danach geht es gegen Stuttgart, Leverkusen, Gladbach und Leipzig.
"Ich glaube, die einzige Trumpfkarte sind die Fans", blickte Podolski auf die anstehenden Heimspiele. Dabei erinnerte er sich an die Jahre, in denen er mit dem 1. FC Köln um den Klassenerhalt gekämpft hat: "Da ging es ganz anders am Geißbockheim und drumherum ab. Die letzten Jahre oder vor allem auch dieses Jahr sind die Fans, ist die Südkurve, der einzige Faktor, der das Ganze so am Leben hält."
Es liegt nun also an der Mannschaft, diese Energie auch auf dem Feld aufzunehmen, um so den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte zu verhindern. Von einem solchen ist Podolskis Team in der Baller League, Streets United, indes weit entfernt.
An den ersten beiden Spieltagen fuhr das Team zwei Siege ein, dank einer Wildcard erfreute es sich bei der dritten Partie zudem weltmeisterlicher Unterstützung: Kevin Großkreutz lief für Streets United auf. Vor dem Spiel machte ihm Teammanager Podolski gleich eine doppelte Ansage.
"Schwarz-Gelb? Du musst doch Rot-Weiß anziehen, wenn du in Köln bist", kommentierte der 38-Jährige das Outfit seines einstigen Mitspielers. Er legte mit einer Forderung nach: "Minimum ein Tor, sonst wird er ausgeladen."
Für Großkreutz waren diese Worte offenbar eher einschüchternd als beflügelnd, denn beim 2:2 gegen die Gönrgy Allstars blieb er ohne eigenen Treffer. Podolski wird es verkraften können, Streets United steht weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz.