
Davie Selke ist am Samstag mit Trauerflor aufgelaufen.Bild: IMAGO images / Justus Stegemann
Fußball
21.12.2024, 15:5021.12.2024, 15:50
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt geht auch an der Sportwelt nicht spurlos vorbei. Am Freitagabend, parallel zu den schrecklichen Ereignissen in Sachsen-Anhalt, spielte der 1. FC Magdeburg bei Fortuna Düsseldorf. Die Gäste gewannen mit 5:2 und zogen nach Punkten vorübergehend mit der Tabellenspitze gleich. Der FCM aber verzichtete auf einen Spielbericht oder Interviews.
Stattdessen trauerte der gesamte Klub, die Profis gedachten auf Social Media der Opfer. Zur Nebensache geriet der Fußball auch beim Freitagabendspiel im Oberhaus. Der FC Bayern besiegte RB Leipzig mit 5:1, beide Trainer sprachen jedoch im Nachgang vor allem darüber, wie unwichtig der Sport in diesem Moment doch sei.
DFL empfiehlt Trauerflor und Schweigeminute
"Wollen wir heute überhaupt über Fußball reden? Ganz ehrlich. Ich habe Nachrichten mehr oder weniger aus der Heimat bekommen, aus Magdeburg", sagte etwa Marco Rose: "All das hier erscheint in einem anderen Licht."
So schockiert sich Trainer und Spieler auch zeigten, zu Spielabsagen kommt es an diesem Wochenende in der Bundesliga und in der zweiten Liga nicht. Die DFL reagierte am Samstagvormittag mit einem kurzen Statement auf den Anschlag.
"In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freunden. Den Verletzten wünschen wir rasche Genesung", heißt es in der Mitteilung des Ligaverbandes. Ob über eine mögliche Verschiebung des Spieltags diskutiert wurde, geht daraus nicht hervor.
Stattdessen gibt die DFL noch eine Empfehlung für dieses Wochenende heraus: "Die DFL empfiehlt für die weiteren Begegnungen der Bundesliga und 2. Bundesliga an diesem Wochenende (15./17. Spieltag) das Tragen eines Trauerflors und unterstützt Schweigeminuten, um der Opfer zu gedenken."
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Bei den Zweitligaspielen, die bereits um 13 Uhr angepfiffen wurden, ließ sich die Umsetzung dieser kurzfristigen Hinweise dann auch direkt beobachten. Beim Duell zwischen dem Hamburger SV und Greuther Fürth liefen beide Teams mit Trauerflor auf, in Paderborn war dies nicht ganz eindeutig. Während die Gäste des Karlsruher SC klar mit Binden ausgestattet waren, war dies an den schwarzen Ärmeln der Hausherren nicht klar zu erkennen.
Bei Münster gegen Ulm fehlen die Armbinden
Ein gänzlich anderes Bild zeichnete sich wiederum in Münster, wo ein Kellerduell zwischen den Preußen und dem SSV Ulm anstand. Denn beide Mannschaften hatten eindeutig blanke Trikotärmel. Und das aus kuriosem Grund.

In Münster kamen keine Armbinden zum Einsatz.Bild: IMAGO images / Eibner
Die Münsteraner hatten nach Informationen der "Bild" einen Satz schwarzer Armbinden bereitzuliegen, haben diesen auf Bitten der Gäste aber nicht verwendet. Denn die Ulmer waren schon am Freitag angereist, hatten sich vor dem Anschlag in Magdeburg auf den Weg gemacht und daher keinen Trauerflor dabei.
Preußen Münster habe unglücklicherweise auch nicht über genügend Binden verfügt, um den SSV Ulm ebenfalls auszustatten. So hätten also nur die Hausherren mit Trauerflor auflaufen können. Da dies einen unglücklichen Eindruck hätte machen können, habe das Gastteam um den Verzicht der Binde bei den Münsteranern gebeten.
Die Hausherren wiederum kamen dieser Bitte schließlich nach. Passend dazu war am Ende übrigens auch das Ergebnis: ein 0:0-Unentschieden.
In der Nacht vom Sonntag auf Montag war es so weit: Thomas Müller gab sein Debüt für die Vancouver Whitecaps – ein Abend voller Höhen und Tiefen.
An der Westküste Kanadas herrschte am 26. Spieltag der MLS-Ausnahmezustand, lange bevor überhaupt der Ball rollte. Schon Stunden vor Anpfiff hatten sich Fans der Vancouver Whitecaps vor dem Stadion versammelt, Ballermann-Hits dröhnten aus den Boxen – und alle warteten auf einen Mann: Thomas Müller.