
Sportvorstand Hasan Salihamidzic erklärt, warum der FC Bayern ungewohnt spät auf dem Transfermarkt zuschlug.Bild: Pressefoto M.i.S./Pool / imago images
Fußball
Die Transferpolitik des FC Bayern war bisher immer so solide und konservativ wie das Image des Rekordmeisters. Bisher – denn in der gerade zu Ende gegangenen Transferphase präsentierten sich die Münchner ganz ungewohnt sprunghaft. Erst passierte lange gefühlt gar nichts – dann schlug man ausgerechnet am letzten Tag des Transferfensters nochmal zu, und das gleich dreimal.
Das hatte es bislang so nicht gegeben. Zumal Marc Roca nur kurz vor Douglas Costa, Eric-Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr verpflichtet wurde. Zusammengerechnet haben die Bayern also noch vier neue Spieler kurz vor Ende der Deadline unter Vertrag genommen.
Salihamidzic erklärt die Absicht dahinter
Mit Sprunghaftigkeit hat dieses Vorgehen jedoch nur auf den ersten Blick etwas zu tun. Sportvorstand Hasan Salihamdzic erläutert im Interview mit dem "Kicker", wie es dazu kam – und warum erst so spät noch so viel passierte. Nach seiner Darstellung sei es nicht etwa nackte Panik gewesen, die die Bayern getrieben habe. Nein, dahinter stecke tatsächlich Absicht, ein Plan sogar.
Man habe alles dem Erfolg beim Champions-League-Turnier untergeordnet, führt Salihamidzic aus. "Wir wollten die Mannschaft nicht durch Gerüchte zu kommenden oder gehenden Spielern belasten." Deswegen sei man auf dem Transfermarkt erst relativ spät aktiv geworden.
Er erinnert außerdem daran, dass der FC Bayern bereits früh in der Transferphase Nägel mit Köpfen gemacht habe. Er erwähnt Leroy Sané, Alexander Nübel und Tanguy Nianzou, die "mancher schon vergessen" habe. Salihamidzic betont selbstbewusst: "Wir sind zufrieden." Er stellte außerdem nochmal die besonderen Umstände und den schwierigen Terminplan in diesem ungewöhnlichen Jahr heraus. Daher gehe der Klub auch "nicht auf jede Verrücktheit ein."
Damit meint er womöglich das Hin und Her um Bayerns ewigen Wunschspieler Callum Hudson-Odoi. Dessen Transfer zum FCB war an den unverschämten Forderungen seines Clubs FC Chelsea gescheitert.
(om)
Erst Traumtor, dann zwei späte Nackenschläge – der VfB Stuttgart erlebte am Samstag bei der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg innerhalb einer Viertelstunde ein Wechselbad der Gefühle. In der 78. Minute hatte Nick Woltemade die Schwaben zunächst mit einem überragenden Solo direkt nach seiner Einwechslung in Führung gebracht.