Der VfB Stuttgart hat eine erste Saisonhälfte hingelegt, die fast schon erschreckend gut war. In 16 Spielen fuhren die Schwaben elf Siege ein, sammelten 34 Punkte und überwintern somit auf dem dritten Platz. Zur Erinnerung: In der Vorsaison hatte der VfB nach 34 Spieltagen 33 Zähler auf dem Konto, hielt die Klasse erst über den Umweg Relegation.
Mittlerweile sind aber nicht nur die Ergebnisse besser, sondern auch das Spielerische. Der VfB Stuttgart stellt mit 37 Treffern die viertbeste Offensive der Liga, vor allem Tormaschine Serhou Guirassy ragt mit seinen 17 Bundesliga-Treffern heraus.
Nach Jahren des Abstiegskampfes, die beiden Abstiege in den Jahren 2016 sowie 2019 inklusive, ist diese Hinrunde Balsam für die geschundene VfB-Seele. Dass dieser dritte Platz eher eine Momentaufnahme denn der neue Standard ist, dürfte vielen Stuttgarter Fans dennoch klar sein.
Gleichwohl muss es der Anspruch der Vereinsverantwortlichen sein, mittel- bis langfristig nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Dafür ist beim VfB mit seiner Tradition sowie dem finanziell potenten Umfeld alles ein bisschen zu groß.
Und tatsächlich scheint der Klub die aktuelle Winterpause zu nutzen, um den Kader auch perspektivisch auf einem guten Niveau zu halten. So berichtet Dharmesh Sheth, Reporter des englischen Ablegers von Sky, dass die Schwaben Kontakt zu Abwehrspieler Lloyd Kelly vom AFC Bournemouth aufgenommen haben.
Man habe sich demnach über einen möglichen Transfer ausgetauscht, Details zum Ablauf nennt der Sky-Journalist dabei nicht. Klar ist aber, dass der VfB Stuttgart direkt mit dem Spieler sprechen darf, denn dessen Vertrag beim Tabellen-13. der Premier League läuft im kommenden Sommer aus.
Das wiederum könnte Kelly zu einem echten Schnäppchen machen – entweder als ablösefreie Option im Sommer oder als vergleichsweise kostengünstiger Zugang im Winter. Unter dem Marktwert, der laut "transfermarkt.de" bei 16 Millionen Euro liegt, dürfte ein Transfer Kellys in jedem Fall bleiben.
Der 25-Jährige fällt momentan verletzt aus, ist auch dank seiner Variabilität ansonsten aber im Abwehrzentrum gesetzt. So kann Kelly links und zentral verteidigen. Genau das macht ihn aber auch für andere Klubs interessant.
Sheth berichtete kürzlich bereits von konkretem Interesse aus Italien, nannte dabei mit Juventus Turin und der AC Milan zwei Topklubs. Neben dem VfB Stuttgart hätten zudem zwei weitere Bundesliga-Vereine Kontakt zu Kelly aufgenommen.
Womöglich gehört auch der BVB zu diesem Duo. Borussia Dortmund wurde bereits Ende des vergangenen Jahres lose mit dem Abwehrspieler in Verbindung gebracht. Zuletzt haben sich die Schwarz-Gelben aber eher nach spezialisierten Linksverteidigern umgesehen.
Sollte sich Kelly letztlich tatsächlich für einen Transfer nach Stuttgart entscheiden, so könnte dies aus VfB-Sicht auch ein Vorgriff auf die Zukunft sein. Mit Hiroki Itō haben die Schwaben schließlich einen vergleichbaren Spielertypen im Kader, der immer wieder mit einem Abgang in Verbindung gebracht wird.