Seit der Weltmeisterschaft 1966 in England gibt es sie bei jeder Endrunde: WM-Maskottchen.
Mal sind sie wandelnde Klischees und einfach nur albern, mal weiß man gar nicht, was sie darstellen sollen – und mal tragen sie keine Hosen...
Mit Willie fing die Geschichte der WM-Maskottchen an. Und den Gastgebern aus England brachte Willie tatsächlich Glück, England holte 1966 seinen bisher einzigen WM-Titel. Maskottchen heißt halt nicht umsonst "Glücksbringer"...
Ein Junge namens Juanito! Mit einem Riesen-Sombrero! Mehr Mexiko geht nicht! Obwohl... Es fehlen ein Kaktus, eine Flasche Tequila und ein Esel. Da hätte sich die Klischee-Abteilung im Maskottchen-Ministerium ruhig ein bisschen mehr Mühe geben können!
Nach Willie das zweite Maskottchen, dass den Gastgebern Glück und den WM-Titel brachte. Woher Tip und Tap ihren Namen haben? Vom Schulhof-Auswahlverfahren "Tip-Tap" (auch bekannt als "Tip-Top" oder "Scheiß-Schule").
Wer's nicht kennt: Es stehen sich zwei Pausenhof-Kicker gegenüber und es wird so lange ein Fuß an den anderen gesetzt, bis jemand den Fuß des Gegners berührt. Wer das Tip-Tap-Spiel gewinnt, darf anfangen Spieler in seine Mannschaft zu wählen.
Hola! Gauchito hat verblüffende Ähnlichkeit mit dem Haribo-Männchen! Nein, nicht mit Thomas Gottschalk...
Wie auch immer. Vorbild des Maskottchens war Gauchito Gil. Laut einer argentinischen Legende soll dieser im 19. Jahrhundert gegen die Mächtigen gekämpft und die Armen beschützt haben – eine Art argentinischer Robin Hood.
In Spanien gibt's als WM-Maskottchen eine fußballspielende Orange im Spanien-Trikot. Está claro, si! Sie hört auf den Namen Naranjito und sieht irgendwie debil aus...
Piqué? Nein, Pique! Eine grüne Jalapeño, die das Nationaltrikot Mexikos, einen Schnurrbart und einen Sombrero trägt. Na, das ist doch mal richtig mexikanisch! Die Rufe nach mehr Klischee am Mexiko-Maskottchen wurden erhört. Geht doch!
So sieht es aus, wenn ein trikolorer Zauberwürfel Lust auf Fußball bekommt... Ein stilisierter Fußballer in italienischer Farbenpracht. Mit Fußballkopf! Er heißt Ciao und könnte auch im MoMA stehen – artsy!
Ciao sieht so hölzern aus wie Deutschland damals Fußball spielte...
Ein Fußball sollte den Hund in den USA populär machen – nein, umgekehrt! Wie auch immer: Erst über 20 Jahre später keimt in den USA ganz langsam so etwas wie Fußballbegeisterung auf.
Striker sieht aus wie eine Mischung aus Pluto und Goofy. Den US-Boys brachte er nicht so viel Glück, im Achtelfinale war gegen den späteren Weltmeister Brasilien Schluss.
Der französische Gockel "Footix" (mit asterixschem ix-Suffix) ist das dritte Maskottchen, das seiner etymologischen Verantwortung nachkam und im wahren Wortsinne Glück brachte: Gastgeber Frankreich wurde 1998 Weltmeister.
The Spheriks: Was klingt wie eine Indie-Rockband aus den 2000ern, sind die Maskottchen der WM in Japan und Südkorea: Ato (gelb), Kaz (violett) und Nik (blau). Drei computeranimierte Wesen, die einen Trainer (Ato) und zwei Fußballer repräsentieren.
Mit Pille und ohne Hose durch Berlin. Was nach einer krassen durchzechten Rave-Nacht klingt, ist in Wirklichkeit ganz harmlos.
Das 2006er Sommermärchen-Maskottchen Goleo ist ein Bär im Deutschland-Trikot, der keine Hose trägt. Sein Kumpel Pille ist ein sprechender Ball.
Okay. Klingt irgendwie immer noch nach einer krassen Rave-Nacht.
In Südafrika hat man aus den deutschen Goleo-Fehlern gelernt und Zakumi, dem frechen Fußball-Jaguar, eine Hose verpasst. Denn auch Maskottchen haben so etwas wie Schamgefühl!
Gelbes Fell, blauer Panzer, grüne Hose (!) und WM-2014-Shirt – wer in Biologie aufgepasst hat, weiß sofort: Es handelt sich bei Fuleco um ein Gürteltier. Erdkunde-Streber ergänzen: ...in den Landesfarben Brasiliens. Danke, setzen!
Ein Wolf mit Edgar Davids' Brille? Nein, offiziell heißt es, es sei eine Sonnenbrille. Naja. Der Wolf heißt jedenfalls Zabivaka, ist in den russischen Landesfarben gekleidet und wird das Maskottchen der WM in Russland sein.
Laut Fifa-Webseite bedeutet "Zabivaka" auf Russisch "Der einen Treffer erzielt". Der Wolf strahle Lebensfreude, Charme und Selbstsicherheit aus.