In der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit war er der MVP: Trotz Lewandowskis beeindruckenden 35 Toren wählte die Spielergewerkschaft VDV nicht den Weltfußballer, sondern Leipzigs Christopher Nkunku zum "Fußballer der Saison". Wettbewerbsübergreifend gelangen ihm in 50 Einsätzen ganze 54 Scorer-Punkte, bei der Abstimmung im Mai erhielt er fast doppelt so viele Stimmen wie der Pole.
Dementsprechend erleichtert wird RB-Boss Oliver Mintzlaff gewesen sein, als er Nkunku und seine Berater von einer Vertragsverlängerung überzeugen konnte. Als die Nachricht vor knapp zwei Wochen durchsickerte, hatte Chelsea-Trainer Thomas Tuchel wohl gerade Nkunku als Wünschlösung für die von Romelu Lukaku im Sturm hinterlassene Lücke erkoren.
So gut wie jedem namhaften Klub Europas (Liverpool, Arsenal, Paris, Bayern, Barcelona und beiden Manchester-Vereinen) wurde bis dato Interesse an dem 24-jährigen Franzosen nachgesagt. Die Vertragsverlängerung beendete derartige Transfer-Ambitionen.
"Sport Bild" hatte vermeldet, Nkunkus Gehalt werde auf sieben Millionen Euro jährlich angehoben, das neue Arbeitspapier solle bis 2025 laufen. Zudem berichtete das Boulevardblatt, dass es eine Ausstiegsklausel geben solle. Nach eigenen Schätzungen im Bereich von 60 bis 65 Millionen Euro.
Dem widerspricht der "Kicker" in seiner Montagsausgabe: Demnach läuft der Vertrag sogar bis 2026, eine Ausstiegsklausel soll es wider Erwarten nicht geben.
Für Mintzlaff und RB wäre das tatsächlich ein Riesenerfolg: Sportlich sichert er die Qualitat der Mannschaft, während Leipzig auch im Falle eines Wechsels nächstes oder übernächstes Jahr nicht um die potentiellen Nkunku-Millionen fürchten muss. Durch die lange Vertragslaufzeit stärkt Mintzlaff zudem seine eigene Verhandlungsposition bei zukünftigen Transferangeboten.
Der Leipziger Geschäftsführer sorgte vergangene Woche für Aufregung, als bekannt wurde, dass Leipzig auf der Suche nach einem neuen Sportdirektor der schon angekündigten "1A-Plus-Lösung" doch noch abgesagt hat.
"Ein Grund dafür war, dass sich für uns zeitgleich überraschenderweise eine andere Tür geöffnet hat, die für uns eine extrem große Chance bedeutet", verriet Mintzlaff auf der Vereinsseite im "Saisonstart-Interview". Der neue Sportdirektor soll nach Ende des Transferfensters vorgestellt werden. Es könnte ein großer Name werden: Der "Kicker" zitiert unter anderem Spekulationen um Thierry Henry und Per Mertesacker.
(kpk)