Kommt er oder kommt er nicht? Lange quälte diese Frage Fans und Verantwortliche des FC Bayern. Am Ende eines langen, zähen Verhandlungsprozesses aber stand der positive Ausgang: Die Münchener sicherten sich die Dienste von Harry Kane.
Tottenham-Boss Daniel Levy hatte sich den ganzen Sommer über beste Mühe gegeben, seinen hart erarbeiteten Ruf als unangenehmer und unberechenbarer Verhandlungspartner zu bestätigen. Am Ende ging er aber ähnlich zufrieden aus den Gesprächen wie die Bayern, denn er bekam seinen Willen.
Der Bundesligist überwies fast 100 Millionen Euro nach London. "Wir haben nur 95 Millionen ausgegeben", nahm es Uli Hoeneß gegenüber dem "BR" kürzlich ganz genau. Damit meinte er allerdings nur die Sockelablöse, auf die sich beide Vereine im Sommer verständigt haben.
Denn übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurden dabei auch saftige Bonuszahlungen ausgehandelt. So könnte die Summe letztlich auf bis zu 120 Millionen Euro anwachsen. Das wiederum dürfte gewissermaßen im Interesse der Bayern sein, denn für gewöhnlich sind derartige Boni an sportliche Erfolge geknüpft – etwa an den Gewinn der Champions League. Eine Trophäe, die Kane und der FCB sicherlich gerne einheimsen würden.
Der Angreifer selbst hat sich nach Informationen der "Sport Bild" auch eine Bonuszahlung gesichert. Sollte er in dieser Saison mehr als 28 Torbeteiligungen sammeln, kassiert er noch einmal 250.000 Euro von seinem neuen Arbeitgeber. In Anbetracht seiner derzeitigen Form könnte dies ein nettes Weihnachtsgeld werden, wettbewerbsübergreifend steht Kane immerhin bereits bei 28 Scorern.
Am Hungertuch muss der englische Nationalkapitän aber auch ohne den Bonus nicht nagen. Satte 24 Millionen Euro soll er pro Jahr verdienen. Also zwei Millionen Euro pro Monat, knapp 66.000 Euro pro Tag, rund 2.800 Euro pro Stunde. Oder etwa 137 Euro, während du diesen Artikel liest.
Aber zurück zu den Verhandlungen zwischen den Bayern und Tottenham, denn die Münchener haben die Sockelablöse im Sommer offenbar mit einem kleinen Kniff unter die Marke von 100 Millionen Euro gedrückt. Wie die "Abendzeitung München" berichtet, haben die beiden Klubs zusätzlich zwei Freundschaftsspiele vereinbart.
Die Einnahmen aus jenen Partien sollen komplett in die Kassen der Briten fließen. Wann genau sie sich auf die neuerlichen Einnahmen freuen können, ist aber noch offen. Denn die Termine für die Partien stehen dem Bericht zufolge bisher nicht fest.
So kreativ dieser Ansatz auch ist, gänzlich neu ist er gerade beim FC Bayern nicht. So steht etwa noch ein Testspiel gegen RB Leipzig aus. Von den Sachsen eisten die Münchener in den vergangenen Jahren unter anderem Julian Nagelsmann, Dayot Upamecano, Marcel Sabitzer und im Sommer Konrad Laimer los.
Der deutsche Rekordmeister selbst darf sich aber auch noch auf zusätzliche Einnahmen freuen. Als Hansi Flick vom FCB zum DFB gewechselt ist, sicherte der Verband dem Bundesligisten ein Testspiel zu. Dessen Austragung steht ebenfalls noch aus.