Beständig tröpfelte der Regen am Mittwoch in die Gesichter der DFB-Spielerinnen und mischte sich dort mit einer ganzen Menge Tränen. Es war ein bitterer Abend für den deutschen Fußball.
Das Ausscheiden im EM-Halbfinale 2025 traf dabei nicht die Mannschaft von Trainer Christian Wück, sondern auch die Erwartungen eines ganzen Landes. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit, großen Ambitionen und der Hoffnung auf Wiedergutmachung nach der WM 2023 endete das Turnier für die deutsche Mannschaft ausgerechnet durch einen Patzer von Torhüterin Ann-Kathrin Berger in der Nachspielzeit.
"Da kann ich noch so viele Paraden machen, der hätte einfach meiner sein sollen. Es tut mir unfassbar leid für die Mannschaft", sagte die 34-Jährige nach dem Spiel. Mittlerweile liegt die Niederlage mehrere Tage zurück, Spanien trifft im Finale am Abend nun auf England.
Bei den DFB-Frauen setzt nun unterdessen die Phase der Verarbeitung ein, nach und nach erscheinen auf den Instagram-Kanälen der Spielerinnen erste Stellungnahmen zum Turnier. Und so meldet sich jetzt auch die Kapitänin mit einem Statement zurück. "Manchmal muss man erst fühlen, bevor man Dinge in Worte fassen kann", gesteht Giulia Gwinn auf Instagram.
Noch immer falle es ihr demnach schwer, die richtigen Worte zu finden. Zu einer Reihe an Fotos von der EM 2025 merkt sie an, dass die Niederlage gegen Spanien auch für sie wehgetan habe. "Richtig weh. Weil ich weiß, wie viel Herz in jedem einzelnen Spiel gesteckt hat", fügt sie hinzu.
Die 26-Jährige hatte sich im ersten Gruppenspiel gegen Polen das Knie verdreht und fiel somit verletzungsbedingt für das gesamte Turnier aus. "Aber ich habe alles gesehen", betont Gwinn in ihrer Stellungnahme.
Mit mehreren Aufzählungen verdeutlicht die DFB-Spielerin, wie wichtig ihr der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft sei. Sie lobte auch, dass das Team jede einzelne immer wieder zu Neuem befähige.
Trotz des verpassten Einzugs ins EM-Finale blickt die Rechtsverteidigerin aber positiv in Richtung Zukunft. "Das, was wir als Team aufgebaut haben, ist größer als ein Ergebnis", schreibt sie. "Das ist das perfekte Fundament für die kommenden Jahre!"
Schon nach dem Spiel am vergangenen Mittwoch hatte die Kapitänin die Hoffnung geäußert, "dass die Mädels spüren, wenn wir zurück nach Deutschland kommen, was sie bewirken konnten und dass quasi der nächste Schritt gemacht wurde für den Frauenfußball".
Der Instagram-Post ist unterlegt mit einem Song von Wolfgang Petry, der zuvor mit dem DFB-Team auch seinen Hit "Verlieben verloren" wiederbelebt und zum inoffiziellen EM-Song gemacht hatte. Gwinn teilt zu ihrem Statement das Lied "Wir machen's nochmal".
"Um es in Wolfgang Petrys Worten zu sagen… wir kommen wieder und 'Wir machen’s nochmal!'", schreibt sie zum Abschluss ihres Statements.
Von mehreren Teamkolleginnen bekommt die Kapitänin direkt Zustimmung für den Post. Sowohl Sjoeke Nüsken als auch Selina Cerci kommentieren den Post mit Herzen. Laura Freigang schreibt darunter nur "my Captain", versehen mit einem Herz.
Weiter geht es für das DFB-Team schon Ende Oktober im Halbfinale der Nations League gegen Frankreich. In zwei Jahren steht dann die Weltmeisterschaft in Brasilien an.