In Sachen öffentlicher Wahrnehmung hat die Fußball-EM der Frauen noch einmal ordentlich zugelegt. Medien setzten sich deutlich großflächiger und umfassender mit den aktuellen Spielen auseinander, auf Social-Media begeisterten sich viele mit den Highlights, was wiederum das Interesse gefüttert haben dürfte.
Das schlägt sich auch in den Ticketverkäufen nieder. Die Stadien füllten sich mit dem Turnierverlauf. Gerade die heiße Phase brachte wachsende Begeisterung. Beim Halbfinal-Spiel zwischen Deutschland und Spanien gab es dann, abgesehen vom Ergebnis, eine sehr positive Meldung: ein geknackter Zuschauerrekord.
Bislang gab es laut Europäischer-Fußballunion Uefa 623.088 Besucher:innen. Damit übertrifft das aktuelle Turnier deutlich die Europameisterschaft 2022 in England. Insgesamt besuchten damals 461.582 Menschen die 24 Spiele. 22 Partien waren ausverkauft.
Hinsichtlich TV-Zuschauer:innen konnte das jüngste Spiel ebenfalls ein ordentliches Ergebnis verzeichnen. Laut AGF Videoforschung sahen am Mittwochabend durchschnittlich 14,261 Millionen Menschen die Partie zwischen Deutschland und Spanien. Das entspricht einem Marktanteil von 57,6 Prozent.
Bereits vor Beginn der aktuellen EM wanderten so viele Tickets über die Theken wie nie zuvor. 600.000 Karten waren noch vor Auftakt abgesetzt. Zum Finale dürften die Zahlen noch einmal deutlich steigen. Derzeit ist nur noch ein kleines Kontingent an Tickets vorhanden.
Viele verkaufte Karten sind auch gut für den Status der Teams. Mit steigendem Interesse gibt es mehr Werbeverträge. Zudem sendet das ein Signal an Fußballverbände, was sich wieder positiv auf die Bezahlung der Spielerinnen auswirkt.
Derzeit ist der Abstand zur Herren-EM aber noch recht groß. 2024 wurden 2,2 Millionen Tickets verkauft. Selbst wenn das Finale ausverkauft ist, was sehr wahrscheinlich der Fall sein wird, reicht es nicht, um das zu toppen. Das Spiel findet im St. Jakob-Park in Basel statt. Das Stadion bietet Platz für 38.512 Zuschauer:innen.
Und dennoch: der Abstand schrumpft sukzessive. Mal schauen, wie sich das noch in den nächsten Jahren entwickelt.
Vielleicht kann sich Deutschland beim nächsten Mal sogar zum Sieg durchkämpfen. Eine Niederlage gegen Spanien ist dennoch keine Schande, auch auf das Erreichen des Halbfinales darf man stolz sein.