
So knapp: Wamser und Co. sind an Spanien gescheitert.Bild: IMAGO images / MIS
EM 2025
Was für ein Drama! Die DFB-Frauen hatten Weltmeister Spanien am Rande einer Niederlage, müssen sich am Ende aber geschlagen geben. Die EM-Reise endet damit im Halbfinale.
23.07.2025, 23:3123.07.2025, 23:59
Die DFB-Frauen mussten am Mittwochabend im Rahmen des EM-Halbfinals in Zürich gegen die Weltmeisterinnen aus Spanien ran. Nach 90 Minuten stand es 0:0, in der Verlängerung gelang den Spanierinnen dann der entscheidende Treffer zum 1:0-Sieg. Für die Mannschaft von Christian Wück platzt damit der Traum vom EM-Titel.
Die Tore
0:1 Aitana Bonmatí (113.)
Der Edelfan des Spiels
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die DFB-Frauen die Lieder von Schlagersänger Wolfgang Petry rauf und runter hören. Noch vor dem Beginn der EM stattete der Musiker dem Team daher sogar einen Besuch ab. Die Verbindung bleibt auch während des Turniers stark: Bei der Aktivierung am Mittwoch lief wieder ein Petry-Song, wie Linda Dallmann in einem Video auf Instagram zeigte. Der Sänger antwortete mit einem Post.
Petry zeigte sich im DFB-Trikot, das mit seinem Namen und der Nummer zwölf beflockt ist. Im Stadion konnte er nicht dabei sein, "aber mein Herz ist bei jeder Einzelnen von Euch", schrieb er. "Mit eurem Kampfgeist schafft ihr jeden Gegner!"
Das Diskussionsthema des Spiels
Schon vor dem Spiel wurde diskutiert – über sportliche Themen wie die Aufstellung oder Gegenmittel für das spanische Tiki-Taka, klar. Aber auch über die Outfits des ARD-Duos Claus Lufen und Almuth Schult.
"Du hast dich passend angezogen als Furia Roja", stichelte der Moderator in Richtung der gänzlich in Rot gekleideten Expertin. Schult hielt dagegen, sie habe sich der Aufwärmkleidung der DFB-Frauen angepasst. Das war aber nicht die einzige Debatte um die Arbeitskleidung des Duos.
Denn als der in Schwarz gekleidete Lufen und die in Rot gekleidete Schult nebeneinander standen, vermisste eine X-Userin eine dritte Person in Gold. Dass beide dem deutschen Team die Daumen gedrückt haben, dürfte aber auch so klar gewesen sein.
Der Nostalgiemoment des Spiels
Kurz vor dem Anpfiff fing die Kamera auf der Tribüne plötzlich Ex-Fußballer und Expertenlegende Günter Netzer ein. Das überraschte nicht zuletzt Lufen und Schult, die ehrfürchtig auf die Laufbahn des langjährigen ARD-Experten schauten.
Bis dahin sei es für sie noch ein weiter Weg, sagte Schult. Lufen konkretisierte, in welcher Hinsicht seine Kollegin noch nachbessern müsse: "Du musst mich noch mehr beleidigen." Netzer war in all seinen Jahren als Experte schließlich auch für seine Schlagabtausche mit Kollege Gerhard Delling bekannt geworden.

Günter Netzer verfolgte das deutsche Spiel von der Tribüne aus.Bild: IMAGO images / DeFodi Images
"Wenn sie das Spiel gegen Spanien gewinnen, werden sie Europameister", prophezeite Netzer indes bei der "Bild". Das ist nun leider hinfällig.
DIE Szene des Spiels
Es hätte diese eine Szene kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit sein können. Ann-Katrin Berger parierte binnen weniger Sekunden gegen zwei Spanierinnen und lächelte anschließend tiefenentspannt in die Kameras. Es war zu diesem Zeitpunkt ein Bild mit Symbolcharakter. Spanien rannte an, spätestens bei Berger aber war Schluss.
Das änderte sich jedoch in der Verlängerung. Lohmanns zu kurzer Befreiungsschlag flog wie ein Bumerang zurück in den deutschen Strafraum. Aitana Bonmatí hatte halbrechts im Sechzehner eigentlich keine optimale Position, aber ein herausragendes Auge. Berger stand etwas zu weit weg vom kurzen Pfosten, den sich öffnenden Korridor visierte die Weltfußballerin an. Und genau dort schlug die Kugel dann auch ein. 0:1, das Spiel war damit entschieden.
"Ein kleiner Fehler, man passt nicht auf. Wir haben wieder ein großartiges Spiel gemacht. Das ist natürlich ziemlich bitter. Ja, da nehme ich auch die Schuld auf mich. Die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar. Und deswegen bin ich umso enttäuschter von mir selbst", sagte Berger nach dem Spiel in der ARD.
Zitat der 90 Minuten
"Wir wollen die Spanierinnen mürbe machen", hatte Christian Wück vor dem Anpfiff bei der ARD gefordert. Seine Spielerinnen setzten den Auftrag perfekt um. Obwohl die Spanierinnen ein klares spielerisches Übergewicht hatten, störten die DFB-Frauen doch immer wieder den spanischen Spielfluss. Hier mal ein kleines Foul, da mal ein Gegenstoß.

Zweikampfmonster: Jule Brand gewann wieder den Großteil ihrer Duelle.Bild: IMAGO images / Eibner
90 Minuten lang wartete Spanien vergebens auf den Durchbruch, die deutsche Nationalmannschaft zerrte den Weltmeister so bis in die Verlängerung. Erst in dieser jubelten die Spanierinnen schließlich.
Zahl des Spiels: 20
Bergers Qualitäten stehen spätestens seit dem Viertelfinale außer Frage, gegen Spanien war sie nun erneut mehrfach zur Stelle. Datenspezialist Opta lieferte schon zur Halbzeit eine beeindruckende Statistik: Die deutsche Torhüterin hat bis zu diesem Zeitpunkt 20 Paraden bei dieser EM ausgepackt – mehr als jede andere Torfrau.
Die Schiri-Besonderheit
Die Schiedsrichterbesetzung der Partie war durchaus kurios für ein EM-Halbfinale. Denn die Unparteiische Edina Alves Batista stammt aus Brasilien. Sie nimmt im Rahmen einer Kooperation zwischen der Uefa und dem südamerikanischen Verband Conmebol an der EM teil. Mit guten Auftritten im bisherigen Turnierverlauf hat sie sich sogar ein Halbfinale verdient.
Wie es für die Teams weitergeht
Anders als 2022 ziehen die DFB-Frauen diesmal also nicht ins Endspiel ein, stattdessen geht es nun zurück in die Heimat.
Die Spanierinnen dürfen sich wiederum aufs Endspiel am Sonntag freuen. In Basel geht es ab 21 Uhr gegen England. Die Spanierinnen dürfen dann auf ihren ersten EM-Titel hoffen.
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