Der nächste Transferhammer in Frankfurt ist so gut wie perfekt: Nach dem Winterwechsel von Omar Marmoush zu Manchester City für 75 Millionen Euro wird nun auch Hugo Ekitiké die Bundesliga verlassen. Der amtierende Meister der Premier League, FC Liverpool, sichert sich die Dienste des 23-jährigen Angreifers, wie verschiedene Medien berichten. Nach Informationen der "Bild" steht eine Ablöse von 95 Millionen Euro im Raum. 90 Millionen sollen die Frankfurter sofort erhalten, während weitere 5 Millionen über Boni zu erreichen sind.
Insgesamt generiert damit die Eintracht in den letzten beiden Transferphasen mit den Verkäufen von Omar Marmoush und Hugo Ekitiké über 150 Millionen Euro – eine beeindruckende Bilanz für Sportvorstand Markus Krösche. Nach den bisherigen Abgängen gelang es dem 44-Jährigen bereits mehrfach, durch kluge Transfers einstige Leistungsträger fast vergessen zu machen. Nun steht er wieder vor der Aufgabe, den nächsten Umbruch in der Offensive einzuleiten. Mit Jonathan Burkardt von Mainz 05 (Ablöse 21 Millionen Euro), wurden erste Schritte getan.
Ganz oben auf der Liste für weitere potenzielle Nachfolger steht Ritsu Doan (27) vom SC Freiburg. Der japanische Flügelspieler kann auf eine sehr starke Saison im deutschen Oberhaus zurückblicken. Mit 18 Scorerpunkten (10 Tore, 8 Vorlagen) war er maßgeblich für den Erfolg des SC Freiburg, der sich für die Europa League qualifizierte, beteiligt. Laut "Bild" hat Sportvorstand Markus Krösche Doan wohl schon seit Jahresbeginn auf der Wunschliste, auch Frankfurt-Trainer Dino Toppmöller soll als großer Fan des vielseitig einsetzbarem Offensivspieler gelten.
Beim Preis für den Japaner sind sich beide Clubs noch uneinig. Er besitzt eine Ausstiegsklausel von 27 Millionen Euro, jedoch seien die Breisgauer bereit ihn auch für rund 20 Millionen ziehen zu lassen. Frankfurt liegt mit den Vorstellungen der Ablöse darunter.
Weitere Kandidaten für die Verstärkung in der Offensive sind Franjo Ivanović vom belgischen Meister Union Saint-Gilloise und Tolu Arokodare vom Ligakonkurrenten KRC Genk. Beide machten vergangene Saison in der Jupiler Pro League mit über 15 Scorern auf sich aufmerksam. Positionstechnisch sind sie als klare Mittelstürmer einzuordnen. Ob das in das System von Toppmöller passt, ist fraglich. Zumal die Eintracht mit Matanović vor kurzem eine klassische Neun an Freiburg abgab.
Ob Ivanović oder Arokodare wirklich ein Thema werden, hängt auch davon ab, ob man mit einer oder zwei Spitzen spielen möchte und wie viel Anlaufzeit Elye Wahi noch benötigt. Der 22-jährige Franzose wurde im letzten Wintertransferfenster für 26 Millionen von Olympique Marseille verpflichtet und konnte bisher kaum überzeugen. Beim Testspiel vergangenen Samstag gegen den FSV Frankfurt wirkte er lustlos und strahlte wenig Torgefahr aus.
Klar ist: Dieses Transferfenster wird erneut zur Bewährungsprobe für Krösche. Die Situation ist herausfordernd, aber der Sportvorstand hat schon oft bewiesen, dass er weiß, was er tut.