Für Schalke 04 geht es ab heute im türkischen Belek darum, eine solide Grundlage für die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga zu schaffen. Im zehntägigen Trainingslager will Trainer Thomas Reis den Tabellenletzten in der Bundesliga für den harten Abstiegskampf fit machen.
Doch das könnte für den Coach problematischer werden als geplant. Denn auch im Jahr 2023 gibt es beim krisengeplagten Klub so einige Baustellen. Und die betreffen nicht nur das Team, sondern auch erneut die Führungsetage des Klubs.
Reis muss in der Türkei die Neuzugänge Niklas Tauer und Tim Skarke ins Team integrieren und dem Team endlich seine Spielidee vermitteln. Mit lediglich 13 Toren stellt Schalke die schlechteste Offensive der Liga und mit 32 Gegentreffern die zweitschlechteste Defensive.
Einer, der zur Stabilisation der Abwehr eingeplant war, ist Timothée Kolodziejczak. Doch der wird in der Türkei gar keine Rolle mehr für Königsblau spielen.
Der 32-Jährige war vertragslos und kam erst im Oktober zur Mannschaft. Empfehlen konnte er sich bei Trainer Reis jedoch nicht. In der aktuellen Saison kam er gerade einmal 24 Minuten bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Bayern vor der WM-Pause zum Einsatz.
Nun wurde der Defensivmann aus dem Kader geworfen. Kolodziejczak bleibt in Gelsenkirchen und soll vorerst mit der U-23-Mannschaft trainieren. Laut dem "Kicker" sei auch eine Vertragsauflösung eine Option.
Neben dem Franzosen wird auch Nassim Boujellab nicht mit dem Team reisen. Der 22-Jährige kehrte nach seiner einjährigen Leihe zu HJK Helsinki nach Gelsenkirchen zurück, soll aber auch nur im Reserveteam trainieren. Die Verantwortlichen hätten ihm bereits in einem Gespräch mitgeteilt, dass er keine Perspektive habe.
Fraglich ist weiterhin nur, wer sich bei Schalke künftig um die Personalplanung kümmern wird. Denn nach dem freiwilligen Abgang von Sportdirektor Rouven Schröder inmitten der Saison, gibt es noch immer keinen Nachfolger.
Aktuell übernimmt die Aufgaben von Schröder noch Sportvorstand Peter Knäbel. Doch der 47-Jährige könnte Königsblau ebenfalls zeitnah verlassen.
Denn laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung ist Knäbel einer der Kandidaten auf den Job des Technischen Direktor beim DFB. Allerdings muss dafür die Voraussetzung erfüllt werden, dass Fredi Bobic, aktuell noch Geschäftsführer bei Hertha BSC, ebenfalls zum DFB wechselt.
Beide würden sich dann die Aufgaben von Oliver Bierhoff als Teammanager kümmern. Mit einer Entscheidung rechnen die Verantwortlichen bis Ende Januar. In einer der wichtigsten Phasen der Saison könnte Schalke dann plötzlich ohne sportliche Führung dastehen.