In der 1. Bundesliga läuft es für Borussia Dortmund wie geschmiert. Nach acht Spieltagen ist der BVB noch ungeschlagen, mit 20 Zählern steht er auf dem vierten Rang – punktgleich mit dem FC Bayern. In der Champions League läuft es hingegen noch nicht ganz so berauschend.
Zum Auftakt zeigte PSG den Borussen klar die Grenzen auf, Dortmund verlor in Paris mit 0:2. Gegen den AC Mailand folgte vor heimischer Kulisse ein dürftiges 0:0-Unentschieden. Am Mittwoch nun steht das dritte Gruppenspiel an, der BVB muss bei Newcastle United ran.
Die neureichen Briten, seit 2021 im Besitz des saudi-arabischen Public Investment Fund, haben ihrerseits zum Auftakt in der Königsklasse überrascht. In Mailand holten sie einen Punkt, gegen Paris Saint-Germain fuhren sie dann im eigenen Wohnzimmer, im St. James' Park, einen spektakulären 4:1-Erfolg ein.
Der BVB reist also zum Tabellenführer der Gruppe F – und darf ob der Ausgangslage eigentlich nicht verlieren. "Es wird eine intensive Aufgabe, auf die wir uns extrem freuen", wird Trainer Edin Terzić auf der Website des BVB zitiert.
"Sie haben sehr schlaue Transfers getätigt", lobt der Übungsleiter den Vorjahresvierten der Premier League. Vor allem die Arbeit von Coach Eddi Howe schätzt er. Terzić kenne ihn noch aus seiner Zeit in England, wo er zwischen 2015 und 2017 Co-Trainer bei West Ham United war: "Ein hervorragender Trainer."
Weniger auf den Trainer, als vielmehr auf die Atmosphäre im St. James' Park blickte indes Julian Brandt. Der deutsche Nationalspieler habe sich während der Länderspielpause bei DFB-Kollege Pascal Groß nach Newcastle United erkundigt.
Brandt, beim jüngsten 1:0-Erfolg über Werder Bremen Dortmunds Siegtorschütze, nahm aus dem Gespräch mit Groß vor allem eine Sache mit: "Uns erwartet dort eine sehr gute Stimmung. Das ist anders als bei City oder bei Chelsea."
Es liest sich wie eine kleine Stichelei gegen die beiden Topklubs, die in den vergangenen Jahren mehr mit gigantischen Transferausgaben denn mit imposanten Choreos in den Schlagzeilen waren.
Richtig ist allerdings auch, dass sowohl City als auch Chelsea zuletzt mindestens eine Nummer zu groß für den BVB waren. Während der Gruppenphase verlor Dortmund mit 1:2 in Manchester, im Achtelfinale folgte mit dem 0:2 in London das Aus in der Königsklasse.
Damit die anstehende England-Reise erfolgreicher wird als die vergangenen zwei, müssen die BVB-Profis laut Brandt "mit breiter Brust hinfahren. Die Gruppe ist so wild, dass alles passieren kann. Wir brauchen unbedingt einen Sieg".
Dessen ist sich auch Gregor Kobel bewusst. "Wir müssen etwas mitnehmen", weiß der Schlussmann und richtet dabei eine Forderung an seine Kollegen: "Wir müssen den Kampf von Anfang an annehmen." Andernfalls droht den Dortmundern ein ähnliches Schicksal wie den jüngsten Newcastle-Gästen. Die "Magpies" schickten neben PSG nämlich auch Crystal Palace mit vier Gegentoren im Gepäck nach Hause.