Nach drei Spielzeiten ohne Qualifikation für die Europa League ist es bei Borussia Mönchengladbach erneut Zeit für Veränderung. In den vergangenen drei Saisons hatten die Fohlen drei Trainer, nun kommt zur nächsten Spielzeit mit Gerardo Seoane der vierte, der wieder frischen Wind in die Mannschaft bringen soll. Dazu soll er länger bleiben als Adi Hütter und Daniel Farke vor ihm, die jeweils nur ein Jahr in Gladbach arbeiteten.
Bereits eine Woche nachdem der Tabellenzehnte die Verpflichtung offiziell machte, ist Seoane mittendrin in der Saisonplanung für seine neue Mannschaft. In seinen Augen ginge es hierbei vor allem um die Kompatibilität der Spieler untereinander, verriet er jüngst. Doch auch seine eigene Persönlichkeit scheint ihm für einen guten Teamgeist wichtig zu sein.
Eine besondere Rolle spielt dabei auch Social Media. In einem Bericht der "Sport Bild" verriet Seoane, dass er seinen Spielern auf Instagram folge und umgekehrt. "Das ist bei mir auch nicht gespielt und dient auch nicht der Kontrolle, sondern das ist mein Naturell", erklärt der 44-Jährige.
Unter seinem Vorgänger Daniel Farke beklagten die Gladbach-Spieler häufig fehlendes Interesse des Trainers an der Mannschaft selbst. Seoane hingegen setzt auf das "Wir-Gefühl", wie er es nennt.
Er wolle der Mannschaft zeigen, dass er zu ihnen gehöre. Schon bei seinem vorherigen Team in Leverkusen folgte er deshalb den Instagram-Accounts seiner Spieler. "Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn Trainer und Spieler wissen, was beim anderen privat passiert", erklärt er.
Für die kommende Saison will Seoane mit den Gladbachern vor allem an der Einstellung arbeiten. "Wir müssen es schaffen, nach negativen Ausschlägen sofort eine Reaktion zu zeigen", bekräftigt der gebürtige Schweizer in der "Bild".
Seoane sprach von einem nötigen "Entwicklungsprozess", wofür im besten Fall auch eine Reihe neuer Spieler kommen soll. Unter anderem könnte Fabian Rieder das Mittelfeld in Gladbach verstärken. Der 21-Jährige ist zurzeit bei Seoanes Ex-Verein in Bern unter Vertrag.
Außerdem will der neue Trainer im Borussia-Park wieder mehr auf Nachwuchstalente setzen. Stürmer Semir Telalović soll aus diesem Grund vorerst seine Transferpläne für den Sommer auf Eis gelegt haben.
Insgesamt muss das Management in Mönchengladbach um die besten Spieler der vergangenen Saison fürchten. Zuletzt bestätigte unter anderem Lars Stindl seinen ablösefreien Abgang aus dem Mittelfeld der Borussia. Auch Ramy Bensebaini verlässt den Klub und geht zu Dortmund. Ein weiterer Wechselkandidat könnte Alassane Pléa sein.