Die Liste der ehemaligen Bayern-Stars, die auch früher in der Jugend des Rekordmeisters spielten, ist lang. David Alaba, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm gehören dazu. Aus dem aktuellen Kader ist noch Thomas Müller zu nennen. Allerdings nimmt die Anzahl der Spieler, die der Rekordmeister in der eigenen Jugendarbeit ausbildet und die in München eine Rolle in der Mannschaft spielen, immer mehr ab.
Jamal Musiala kann zwar ebenfalls in die Liste aufgenommen werden, allerdings wechselte er erst im Alter von 16 Jahren zu den Bayern. Weitere aktuelle Namen von jungen Spielern, die bei den Profis immer wieder auftauchen, sind Paul Wanner oder Arijon Ibrahimović. Etwas weniger präsent ist Tarek Buchmann. Dabei könnte er einer der nächsten Durchstarter an der Säbener Straße werden.
Wie der "Kicker" berichtet, wird Buchmann in wenigen Tagen einen Dreijahresvertrag als Lizenzspieler beim FC Bayern unterschreiben. Aber wer ist der 18-Jährige? Und vor allem, wodurch zeichnet er sich aus, damit er einen Profi-Vertrag beim Rekordmeister erhält?
Buchmann wechselte erst 2019, im Alter von 14 Jahren zu den Bayern. Er kam aus der Nachwuchsabteilung vom FC Augsburg und durchlief danach die verschiedenen Mannschaften der Münchner. In den elf Spielen, in denen er in der abgelaufenen Saison in der Startelf stand, führte er sein Team als Kapitän auf den Platz und wurde in der Innenverteidigung eingesetzt. Laut "Kicker" kann er aber auch auf der Sechs im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden.
Der Twitter-Account "Polle Scouting", der regelmäßig Scoutingbericht und Analysen über verschiedene Jugendfußballer verfasst, hat bereits zu Beginn des Jahres eine ausführliche Übersicht zu Buchmann gegeben. Darin schrieb er, dass es Buchmann "nicht gerecht" werde, dass aktuell beim Bayern-Campus viel über Wanner, Ibrahimović oder Mathys Tel gesprochen werde.
Laut "Polle Scouting" sei Buchmann bereits bei der U17-EM im Sommer 2022 einer der besten deutschen Spieler gewesen. Eine besondere Stärke beschrieb er damals so: "Ihn zeichnet vor allem seine Ruhe gegen den Ball aus. Dazu kommt noch seine gute Positionierung in der Box, wenn der Gegner einläuft. Er ist hier immer in der Lage, ihn entscheidend zu stören."
Besonders direkt am Gegenspieler würde Buchmann gut verteidigen. "Gerade gegen einen Wandspieler" sei er "oft in der Lage, den Ball wegzustochern". Deshalb und aufgrund seiner Physis attestiert ihm "Polle Scouting" "mittelfristig" das Potenzial für die Profis zu besitzen.
Weitere Pluspunkte für Buchmann seien das gute Tempo, mit dem er Pässe ablaufen könne, und seine Dominanz in der Luft, die auch mit seiner Körpergröße von 1,88 Metern zusammenhängt. "Defensive Ecken, die in seine Nähe geschlagen werden, kann er so gut wie immer klären", hielt der Analyst fest.
Jedoch wurden auch Situationen benannt, in denen er noch Verbesserungspotenzial besitze. Beispielsweise versuche Buchmann die erste Angriffslinie zwar "selten mit einem Dribbling" zu überwinden. Im Nachgang stellte "Polle Scouting" allerdings fest, dies sei "jedoch zu selten". Außerdem spiele er "zu oft kurze Pässe zum anderen Innenverteidiger oder auf den Sechser". Dies könne aber auch an einer taktischen Vorlage liegen.
Die klaren Schwächen, die "Polle Scouting" jedoch ebenfalls nur als "kleine Makel" bezeichnet, sieht der Scout in den langen Pässen, die noch zu ungenau seien und im Abwehrverhalten bei Eins-gegen-Eins-Situationen gegen sehr wendige Spieler.
Zum Abschluss des Threads gibt der Analyst noch die positive Prognose, dass Buchmann "sich seinen Weg in die erste Elf der Bayern ebnen wird". Mit dem Profi-Vertrag hat der 18-Jährige dazu nun den ersten Schritt gemacht.