Wie es für Thomas Müller beim FC Bayern weitergeht, ist immer noch unklar. Doch seit Sonntagnachmittag mehren sich die Medienberichte, wonach die Ikone den Klub im Sommer verlassen muss.
Für Sky-Experte Didi Hamann wäre der Abschied im Sommer die "richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt". Denn mittlerweile kommt der 35-Jährige nicht mehr über die Rolle des sporadischen Einwechselspielers hinaus. Am Samstag gegen den FC St. Pauli durfte er die letzten fünf Minuten spielen und kam auf fünf Ballaktionen.
"Wenn er dieses Jahr gespielt hat, hat er noch Leistung gebracht, nächstes Jahr ist er wieder älter und dann wird das mit Sicherheit nicht einfacher", ordnet Hamann die bisherigen Saisonleistungen im TV-Talk Sky90 ein. In der Bundesliga erzielte Müller einen Treffer, in der Champions League kommt er auf zwei Tore.
Doch das größte Problem für die Bayern-Bosse sind aktuell nicht die Einsatzzeiten, sondern die Kommunikation rund um einen Abgang oder eine Verlängerung.
Denn noch vor zwei Monaten kündigte Sportvorstand Max Eberl auf einer Pressekonferenz an, dass es mit Müller die "kürzesten Vertragsgespräche aller Zeiten" geben würde. "Wir werden uns in die Augen schauen und ich frage ihn: 'Hast du noch Bock?' Und dann geht es weiter", sagte er.
Und Müller soll eigentlich noch Lust auf eine weitere Saison haben. Laut "Bild" sei er "verblüfft", kein neues Angebot des Klubs erhalten zu haben. Noch im November hätte man ihm gesagt, man wolle gerne weitermachen.
Das bringt die Chefetage des Klubs in Sachen Kommunikation in die Bredouille, wie Hamann erklärt. "Die größte Aufgabe wird sein, die Kuh vom Eis zu bringen. Dass sie das irgendwie regeln, dass alle sagen: 'Wir können uns noch in die Augen schauen und uns die Hand schütteln'. Es gibt im Moment kein Angebot, was schließen lässt, dass die Bayern das Arbeitsverhältnis beenden wollen."
Daher fordert Hamann nun endlich öffentlichen Klartext von den Bayern-Bossen. "Vor dem Inter-Spiel musst du eine Entscheidung treffen, dass du das vom Tisch hast", sagt er mit Blick auf das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale am nächsten Dienstag (8. April) gegen Inter Mailand.
Ein weiteres Zögern in dieser Angelegenheit führt laut TV-Moderator Thomas Wagner dazu, dass die Bayern dem Legendenstatus Müllers nicht gerecht würden. Man habe sich mit der Entscheidung zu lange Zeit gelassen, kritisiert Wagner ebenfalls.
"Jetzt kannst du noch verlieren, jeder Tag, der ohne Lösung ins Land geht, beschädigt mehr das Verhältnis zwischen Müllers und Bayerns Seite."