Wer für die Nationalmannschaft spielen darf und wer nicht, sorgt alle paar Monate, nämlich dann, wenn die Nominierungen anstehen, für viele Diskussionen. Es allen recht zu machen ist unmöglich, das muss auch DFB-Trainer Hansi Flick immer wieder aufs Neue erfahren.
Am Donnerstag hat Flick nun seinen Kader für die kommenden Testspiele gegen Japan (9. September) und Frankreich (12. September) verkündet. Überraschend kam dabei vor allem sein Verzicht auf die etablierten Bayern-Stars Thomas Müller und Leon Goretzka, sowie das vorläufige DFB-Aus von Leipzigs Timo Werner.
Freuen dürfen sich dagegen unter anderem Debütant Pascal Groß von Brighton & Hove Albion und Rückkehrer Oliver Baumann. Naturgemäß sorgen aber die Nichtnominierungen jedes Jahr für mehr Aufsehen, so auch jetzt.
Neben der Freude für Debütant Groß und den spürbaren Veränderungen im Kader – viele Fans haben zum Beispiel Verständnis für Flicks Verzicht auf Thomas Müller und Timo Werner – muss sich der Coach auch einiges an Kritik anhören.
Vor allem die Nominierung von Jamal Musiala löst bei vielen Kopfschütteln aus. Schließlich fällt der Offensivspieler derzeit mit einer Muskelverletzung aus. "Musiala Wunderheilung", kommentiert ein User bei X. "Musiala ist verletzt, lieber Hansi", schreibt ein anderer.
Natürlich ist Flick diese Tatsache bewusst. Dass er Musiala dennoch nominiert hat, spricht dafür, dass die betreuenden Ärzt:innen damit rechnen, dass der Bayern-Superstar bis zur Länderspielpause wieder fit sein wird.
Ein weiteres Dauerthema in den Kommentarspalten bei Instagram und X: Flicks Verzicht auf Kevin Behrens, der aktuell bei Union Berlin durchstartet. In den ersten beiden Bundesliga-Partien hat der kopfballstarke Stürmer bereits vier Treffer erzielt. Viele Fans sehen in ihm jemanden, der im DFB-Team eine Lücke schließen könnte.
"Ohne Behrens? Flick im Stadion Bier holen gegangen oder was?", schreibt ein User wohl mit Blick auf den Bundesliga-Auftakt, bei dem Behrens gegen Mainz drei Tore gelungen waren.
Die Nominierung von Dortmunds Felix Nmecha löste wiederum Häme aus. Der zentrale Mittelfeldspieler war in der Vergangenheit negativ aufgefallen, weil er teils homophobe Inhalte bei Social Media teilte. "Nmecha ist dabei, Zeit, die Regenbogenbinde auszupacken", schreibt ein User.
Generell ist der neue Kader für viele Fans sehr untypisch für Flick. Mit Blick auf das bisher meist schlechte Abschneiden der Nationalmannschaft unter Hansi Flick kommentiert deshalb jemand bissig: "Sehr unlike Flick, diese Nominierungen. Macht Hoffnung".