Marco Reus hat beim BVB überraschend die Kapitänsbinde abgegeben. Bild: imago images / Revierfoto
Fußball
Seit elf Jahren spielt Marco Reus für Borussia Dortmund. Dort ist er nicht nur einer der absoluten Fan-Lieblinge, er trug auch bis zuletzt die Kapitänsbinde bei den Schwarzgelben. 178 Spiele absolvierte er als BVB-Kapitän. Anfang Juli war dann klar: Er wollte dieses Amt nicht mehr weiter übernehmen, streifte die Binde ab. Im Urlaub habe er Zeit gehabt, über seine Aufgabe beim BVB nachzudenken, sagte Reus.
Doch warum wollte er nicht mehr? Seitdem er sein Amt abgegeben hat, nehmen die Spekulationen Fahrt auf. Auch ein generelles BVB-Aus war Teil der Gerüchte, bevor sich Klub und Spieler auf eine Verlängerung einigten.
Marco Reus hatte genug von seinem Amt als Kapitän.Bild: AP / Martin Meissner
Nun wird klar, was den Spieler zu seiner Entscheidung getrieben hatte. Offenbar steckte dahinter nicht fehlendes Selbstvertrauen oder Motivation, wie vielfach gemutmaßt wurde.
Hintergründe zu Marco Reus' Kapitäns-Aus beim BVB
"Sport Bild" berichtet, wieso der Urlaub ausschlaggebend für die Entscheidung war. Demnach sei ihm dort klargeworden, dass er nicht mehr für alle Leistungen des Teams – sowohl für die guten, als auch für die schlechten – Rede und Antwort stehen wollte.
Die verlorene Meisterschaft und die damit elfte Saison in Folge ohne Schale hatten hier wohl auch ihren Anteil. Wie es in dem Bericht heißt, sei er nach dem 2:2 gegen Mainz, durch das der BVB am letzten Spieltag die Meisterschaft verspielt hatte, völlig zerstört gewesen. Während die Fans ihn lautstark forderten, um ihn noch am Rasen wieder aufbauen zu können, habe er den Gang in die Kurven nicht antreten können. Seine Beine versagten, weil er so niedergeschlagen war.
Marco Reus (rechts) war nach dem entscheidenden Spiel gegen Mainz am Boden zerstört. Bild: dpa / Christian Charisius
Marco Reus hatte im Urlaub Zeit zum Nachdenken
Laut dem Bericht haderte Reus damit, als Kapitän erklären zu müssen, wie das passieren konnte. Die ständige Omnipräsenz sei ihm über die Jahre zu viel geworden. Reus wollte nur noch weg. Das tat er dann auch: Er verschwand mit seiner Familie erstmal in den Urlaub. Zunächst nach Ibiza, dann nach Sardinien.
Marco Reus musste als Kapitän immer Rede und Antwort stehen.Bild: dpa / Marco Steinbrenner
Es war das erste Mal seit Jahren, dass er wirklich eine Auszeit mit der Familie hatte. Vorher war er entweder mit der Nationalmannschaft unterwegs – oder verletzt und unter Betreuung eines BVB-Physiotherapeuten. Dieses Mal aber war er nicht beim DFB-Team, hatte im Urlaub viel Zeit zum Nachdenken.
Marco Reus haderte mit der Verantwortung und Omnipräsenz
Ihm ist dort laut "Sport Bild"-Bericht klargeworden, dass er genug davon hatte, für alle Leistungen vor der Kamera Rede und Antwort zu stehen. Dabei dachte er auch an seine bevorstehende USA-Reise, wo er wieder im Zentrum gestanden hätte. Der 34-Jährige wolle nicht länger den "Alleinunterhalter" geben, sich stattdessen nun voll und ganz auf Fußball konzentrieren.
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Reus kehrt voller Elan zum BVB zurück
Nun wirkt er wie befreit, präsentiert sich mit neuem Haarschnitt den Fans. Offenbar hat ihm der Urlaub und die Entscheidung gutgetan. Das findet auch Sportdirektor Sebastian Kehl: "Marco ist mit absoluten Top-Werten aus dem Urlaub gekommen, das zeigt seine Professionalität", sagt er.
Reus habe sich für die Saison viel vorgenommen, sagt der Sportdirektor über dessen Ziele. Zumindest setzte der Spieler beim 7:0-Erfolg im Test gegen Westfalia Rhynern gleich eine Duftmarke. Mit zwei sehenswerten Treffern sorgte für die 2:0-Führung.
Die Eintracht Frankfurt ist zurück auf der Erfolgsspur. Nach vier sieglosen Spielen in der Bundesliga und dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal fand die SGE am 16. Spieltag zu alter Stärke zurück. Auf St. Pauli holten die Frankfurter einen 1:0-Auswärtssieg, den Treffer erzielte Omar Marmoush – mal wieder.