Der Frust war groß beim FC-Bayern-Keeper Manuel Neuer, als sein Vertrauter und damaliger Torwart-Trainer Toni Tapalovic unsanft aus dem Klub rausgeschmissen wurde. Er musste im Januar auf Drängen von Ex-Cheftrainer Julian Nagelsmann gehen.
Was dann folgte, sorgte in der Säbener Straße für heftige Turbulenzen. Tapalovics enger Vertrauter und sehr guter Freund Manuel Neuer gab in einem denkwürdigen Interview mit klaren Worten ("Mir wurde mein Herz rausgerissen") zu verstehen, dass er damit absolut nicht einverstanden war.
Das Interview war nicht mit dem FC Bayern abgesprochen, der Unmut auf beiden Seiten groß.
Derzeit ist Neuer verletzt, hat in den vergangenen Wochen aber laut Bayern-Trainer Thomas Tuchel erneut Fortschritte gemacht. Und Nagelsmann? Der ist mittlerweile zwar nicht mehr Trainer beim FC Bayern, aber dafür jetzt DFB-Coach. Das könnte in dieser Konstellation durchaus mögliche negative Nachwirkungen haben, meint ein Fußball-Experte.
Erst im März hatte sich der FC Bayern nach mehreren Niederlagen von Julian Nagelsmann getrennt. Er unterzeichnete am Freitag den Vertrag für die Position als DFB-Trainer. Er wird also die A-Nationalmannschaft der Männer zur Europameisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland führen.
Neuer arbeitet noch immer an der Genesung von seiner Unterschenkelfraktur, die er sich im Dezember vergangenen Jahres beim Skifahren zugezogen hatte. Ein Comeback bei den Bayern und in der Nationalmannschaft ist in Sicht. Doch festlegen möchte man sich hier noch nicht. Aber: Thomas Tuchel zeigte sich zuversichtlich: "Ich habe mit Manuel gesprochen, das war sehr positiv. Körpersprache und Ausstrahlung waren gut. Torwarttraining macht er individuell, noch nicht mit der Mannschaft", erklärte er am Freitag. Neuers Vertrag läuft noch bis zum 31. Juli 2024. Also bis nach der Heim-EM.
In diesem Video erfährst du mehr darüber, wie die Bayern-Vergangenheit Nagelsmann einholen könnte:
Dass Neuer und der neue DFB-Trainer Nagelsmann zusammentreffen, ist dementsprechend durchaus wahrscheinlich. Der Zoff um Tapalovic könnte durchaus Auswirkungen zeigen, findet Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger.
Mögliche Konsequenzen könnten sich etwa im Nationalteam zeigen. Dazu sagte der 39-jährige Ex-Profi in einem Beitrag der "Sportschau": "Wenn das Thema vielleicht nicht ausgeräumt ist, was ich hoffe, dass es schon ist, dann könnte das natürlich belastend sein."
Denn nach dem Rauswurf Tapalovics und nach der Beinverletzung Neuers hatte das Verhältnis von Nagelsmann zu dem Keeper beim FC Bayern arg gelitten.
Da stellt sich die Frage, ob ein gesunder Neuer die Chance hätte, bei ihm die Nummer 1 bei der EM zu sein. Bei seiner Vorstellung am Freitag in Frankfurt/Main ließ der neue DFB-Trainer die Antwort auf diese Frage offen: