Die Fans des FC Bayern verzichten im Gegensatz zu den Frankfurtern am Samstag im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion auf eine Choreografie. "Die Vorgaben des DFB, dass Choreohelfer u.a. mit Passbildern und Personalien erfasst werden müssen, sind für viele unserer Helfer leider nicht mehr verhältnismäßig", erklärte der "Club Nr. 12", ein Zusammenschluss der aktiven Bayern-Fans vor dem Finale.
Schade eigentlich! Gehören doch die Blockfahnen, Feuerwerke und Transparente zu den Highlights eines jeden Pokalfights.
Mit einer Reminiszenz an den Horrorstreifen "SAW" wollten die Magdeburger Fans Pokalgegner Borussia Dortmund in der zweiten Hauptrunde einschüchtern bzw. die eigene Mannschaft anheizen.
Bis zur 42. Minute konnte der Drittligist, der in dieser Saison den Aufstieg in die 2. Liga klargemacht hat, mithalten. Dann fiel das 1:0 durch Gonzalo Castro. Endstand: 5:0 für den BVB.
Dass man auch im altehrwürdigen Stadion an der Grünwalder Straße aus wenig viel machen kann, bewiesen die Fans des TSV 1860 München in der ersten Pokal-Runde. Über den blauen und weißen Fähnchen wurde anschließend noch ein großes "1860" gehisst.
Die Löwen empfingen den FC Ingolstadt zum bayerischen Derby, mussten sich am Ende mit 1:2 geschlagen geben.
In der zweiten Runde des DFB-Pokals traf der 1. FC Kaiserslautern auf den VfB Stuttgart (1:3). Zu Beginn gab's diese mit Pyros unterstützte Choreografie auf der Westtribüne des Betzenbergs: "Auch in dunklen Zeiten soll dein Glanz niemals vergehen" – die sind mittlerweile angebrochen. Kaiserslautern ist in die 3. Liga abgestiegen.
Im Halbfinale zwischen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt beriefen sich die Gelsenkirchener Anhänger (mal wieder) auf ihre Bergbau-Tradition und ließen die Steiger aus dem Schacht aufsteigen, inklusive pyrotechnischer Berglampen.
Eintracht gewann 1:0. Frankfurts Luka Jovic traf in der 75. Minute ins Glück, ebnete mit seinem Tor den Weg nach Berlin.
Im Viertelfinale schickte Eintracht Frankfurt den FSV Mainz 05, einen seiner ärgsten Lokal-Rivalen, mit 3:0 nach Hause. Vor dem Spiel feierten die mitgereisten Fans noch "Fiesta am Main" in den Farben der Mainzer Fastnacht (rot, weiß, blau und gelb).
Das Halbfinale zwischen Leverkusen und Bayern war ein spektakuläres Spiel, der Rekordmeister gewann 6:2.
Etwas weniger spektakulär war die Choreografie der Leverkusener Fans vor der Partie. Dennoch: Wenn alle Zuschauer verschiedene bunte Karten hochhalten, sodass ein Text zu lesen ist, ist immer wieder schön anzusehen.
Im Stadion an der Bremer Brücke hieß es in der ersten Hauptrunde für den VfL Osnabrück: "Zurück im Rampenlicht"! In der Vorsaison konnte man sich nämlich nicht für den Wettbewerb qualifizieren. Die Osna-Fans feierten das mit lila und silberfarbenen Fähnchen – und am Ende sogar einen 3:1-Sieg gegen den Hamburger SV, für den es der Beginn einer furchtbaren Saison war...
Im Achtelfinale gegen Borussia Dortmund, das Bayern 2:1 gewann, gedachten die Münchener Fans den Helden des Europapokalsiegs 1967.
Das "Nein zur (Licht-)show" darunter gehört nicht zur Choreo, sondern bezieht sich auf die in der vergangenen Sommerpause eingerichtete Entertainment-Lichtanlage der Allianz-Arena. Gefällt nämlich nicht allen.
In der Voith-Arena in Heidenheim hissten die Frankfurter ein „Free Joint Bambule“-Spruchband, auf dem der Frankfurter Adler mit einer fetten Tüte im Schnabel gezeigt wurde. Bedeutung in etwa: Lasst die Leute doch ihre Joints im Stadion rauchen!
Dazu gab's goldene Folien, in denen sich die anschließend gezündeten Pyros spiegelten. Der Anpfiff musste wegen der Choreo einen Moment nach hinten verschoben werden.
Idee von watson: Nächstes Jahr möchten wir in Heidenheim von Gästefans eine "Enter the Voith"-Choreo sehen mit Bezug auf den Film "Enter the Void"...
Die Stadt Paderborn ist auch als "Paderboring" bekannt. Doch an diesem Abend war eher so "Partyborn": Pokalviertelfinale gegen den großen FC Bayern!
250 Arbeitsstunden hat es gedauert, bis diese Choreografie der SCP-Fans fertig war. Aus dem Zylinder hinter dem Tor wurde anschließend sogar noch ein DFB-Pokal gezaubert...
Aus dem Wunder, das Paderborn klarmachen wollte, wurde nichts. Bayern fegte die Ostwestfalen mit 6:0 aus dem eigenen Stadion. Damit war für den SCP im Viertelfinale Schluss – was in Paderborn aber auch schon einem Wunder gleichkommt.