Es ist wieder so weit, am Dienstagabend startet mit der Champions League der größte Klubwettbewerb Europas in die neue Saison. Borussia Dortmund ist dabei sofort mittendrin, der BVB muss ab 21 Uhr beim französischen Meister Paris Saint-Germain ran.
Nach Geschmack der Gäste soll es dabei genauso ausgehen, wie am Wochenende in der Bundesliga. Beim SC Freiburg erlebte der BVB zwar eine kleine Achterbahnfahrt, siegte nach zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand letztlich aber 4:2. "Wir werden alles dafür tun, als Sieger den Platz zu verlassen", richtete Edin Terzić auf der Pressekonferenz vor dem Spiel eine Kampfansage an PSG.
Mit Lionel Messi, Neymar, Sergio Ramos und Marco Verratti hat die französische Millionentruppe im Sommer zwar einige namhafte Spieler verloren, dafür mit dem Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé sowie dem ehemaligen Frankfurter Randal Kolo Muani aber auch enorm viel Qualität eingekauft.
Und dann ist da natürlich noch Kylian Mbappé. "Er hat ein brutales Tempo, auch mit Ball, und einen guten Abschluss. Er kann aus jeder Lage gefährlich werden", wies Gregor Kobel während der Pressekonferenz auf die vielfältigen Qualitäten des Stürmers hin. Der Schweizer Torwart muss also mit höchster Konzentration agieren.
Was mit dem richtigen Auftreten gegen PSG möglich ist, zeigte am Wochenende der OGC Nizza. Der Underdog setzte sich mit 3:2 in Paris durch. Möglich wurde dies unter anderem durch einen Doppelpack von Mittelstürmer Terem Moffi. Einen eiskalten Angreifer wird auch der BVB benötigen.
Auf dem Papier findet sich ein solcher in den schwarz-gelben Reihen. Mit Niclas Füllkrug haben die Borussen den Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit verpflichtet. Und dann ist da natürlich noch Sébastien Haller.
Nachdem ihn in seinem ersten Dortmunder Halbjahr eine Krebsdiagnose aus der Bahn geworfen hatte, kam er zur Rückrunde fulminant zurück. In 19 Bundesliga-Spielen steuerte der Stürmer neun Treffer und fünf Vorlagen bei. Als Leuchtturm im BVB-Angriff war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein am Ende noch um den Titel mitgespielt hat.
In dieser Saison ist davon bis dato aber nichts zu sehen. Der Ivorer gibt dem schwarz-gelben Offensivspiel momentan wenig, vor allem keine Treffer. So wartet er nach vier Bundesliga-Spieltagen noch auf seine erste Torbeteiligung. Dieses Formtief könnte für ihn Folgen haben, denn Füllkrug scharrt in seinem Schatten schon mit den Hufen.
"Niclas hat 30 Minuten in Freiburg gespielt. Das hat er gut verarbeitet. Morgen werden wir schauen, ob es für mehr reicht", deutete Terzić vor dem Duell mit PSG vielsagend an. Haller steht nun also mächtig unter Druck, muss endlich mal wieder abliefern – unabhängig davon, ob er in Paris auf dem Platz startet oder nur als Joker hereinkommt.
Unter Druck steht der Angreifer auch mit Blick auf eine ganz besondere Statistik. Er gehört nämlich zum erlauchten Kreis jener, die in der Champions League mehr Tore erzielt als Partien absolviert haben. Gerade einmal fünf Profis können das von sich behaupten, darunter auch der Ex-Dortmunder Erling Haaland.
Für Ajax Amsterdam hat Haller vor zwei Jahren elf Tore in acht Partien erzielt, für den BVB kamen in der Vorsaison zwei torlose Einsätze dazu. Unter dem Strich steht er also bei elf Treffern in zehn Spielen. Will der Stürmer in diesem Kreis bleiben, muss er also in Paris treffen. Es täte ihm selbst gut – und seinem Klub ebenso.