In anderthalb Monaten beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Aufgrund ernüchternder Ergebnisse herrscht bei der deutschen Nationalmannschaft allerdings aktuell eher Katerstimmung statt Katar-Stimmung. Gesucht wird aktuell vor allem eins: ein Stürmer. Seit Jahren mangelt es beim DFB-Team an einem klassischen, abschlussstarken Neuner.
In der Stürmer-Diskussion rund um die Nationalmannschaft sind mittlerweile vermutlich bereits alle Namen gefallen. Von Simon Terodde über Youssoufa Moukoko bis hin zu Luca Waldschmidt. Der Fantasie scheint keine Grenzen gesetzt zu sein. Selbst über eine Einbürgerung von Robert Lewandowski oder die Reaktivierung von Miroslav Klose wurde bereits gescherzt.
Wenn man allerdings einen Blick auf die Torjägerliste der Bundesliga wirft, scheint sich ein anderer Name aufzudrängen: Niclas Füllkrug. Der 29-Jährige führt die Tabelle aktuell mit sieben Treffern an und ist ein maßgeblicher Faktor für den starken achten Platz des Aufsteigers Werder Bremen.
Zuspruch erhält der ehemalige Junioren-Nationalspieler unter anderem von Bastian Schweinsteiger. Gegenüber "Sport1" gerät der Weltmeister von 2014 ins Schwärmen: "Er ist ein sehr, sehr interessanter Spieler. Er spielt erfahren, schießt Tore und bereitet vor, ist schnell und hat einen athletischen Körper", lobt Schweinsteiger.
In der vergangenen Saison steuerte Füllkrug 19 Tore zum Aufstieg der Bremer bei. Auch in der aktuellen Saison lässt der Offensivdrang der Hansestädter nicht nach. Nur ein Team hat aktuell mehr Tore auf dem Konto als Werder: der FC Bayern München.
Doch nicht nur Schweinsteiger macht sich für Füllkrug stark. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus plädierte bereits am vergangenen Wochenende für eine WM-Nominierung des gebürtigen Hannoveraners: "So einer fehlt der Nationalmannschaft. Er muss ja nicht von Beginn an spielen", meint Matthäus.
Bundestrainer Hansi Flick gibt voraussichtlich am 10. November den finalen WM-Kader bekannt. Eine Änderung der Fifa sieht vor, dass 26 statt wie bislang 23 Spieler nominiert werden dürfen. Flick hat also durchaus Spielraum, Profis mitzunehmen, die nicht zwingend zum Einsatz kommen werden.
In den vergangenen Spielen in der Nations League experimentierte der Bundestrainer bereits mit verschiedenen Optionen. Während es bei Timo Werner weiterhin an der Chancenverwertung mangelt, ist Kai Havertz aussichtsreichster Kandidat für die Mittelsturmposition der Nationalmannschaft.