31. März 2018, 28. Spieltag der Bundesliga. Hamburger SV gegen VfB Stuttgart. Daniel Ginczek erzielt kurz vor der Halbzeitpause das 1:1 für den VfB, dreht danach zum Jubeln ab.
Er trippelt, streckt die Arme aus und dreht sich dabei im Kreis:
Daniel Ginczek freut sich über sein Tor gegen HamburgBild: imago sportfotodienst
So weit, so normal. Hamburgs Gideon Jung gefiel das aber gar nicht. Er dachte, Ginczek hätte sich mit seinem Freudentanz über Jungs Teamkollegen Nicolai Müller lustig gemacht. Hintergrund: Müller riss sich am ersten Bundesliga-Spieltag bei einem ähnlichen Jubel das Kreuzband.
Wir erinnern uns ungerne an diesen schmerzhaften Moment, der schon beim Zusehen so wehtat:
imago sportfotodienst/collage: watson.de
Gideon Jung wusste nach dem Spiel gegen Stuttgart anscheinend noch nicht, was es mit dem Phänomen Fortnite auf sich hat.
Es war alles nur ein Missverständnis! Denn Ginczek wollte eigentlich nur diesen Fortnite-Jubel imitieren:
Fort-was? Falls es dir ähnlich geht und du keinen blassen Schimmer hast, was dieses Fortnite ist: Kein Problem! Wir helfen dir kurz auf die Sprünge.
Warum redet die ganze Welt über Fortnite? Hier mehr:
Video: watson
Fortnite ist ein Videospiel des Publishers Epic Games, das im Sommer 2017 auf den Markt gekommen ist. Das Game aus dem Genre Battle Royale ist ein Koop-Survival-Shooter, bei dem man ballern, geschickt sein und überleben muss. Zocken kann man Fortnite auf dem Computer, auf Konsolen sowie auf dem Smartphone.
Szene aus Fortnitepicture alliance/Epic Games/Koch Media
Das Prinzip: Als Spieler wird man zu Beginn des Games über einer Insel abgeworfen, auf der man sich frei bewegen kann. Dann muss man Gegenstände sowie Waffen sammeln, sich eine Festung bauen und dann gegen 99 andere Spieler antreten – bis nur noch einer übrig ist.
Massive Beliebtheit: Twitch-Star und Fortnite-Zocker Tyler "Ninja" Blevins (26) erzielt zurzeit in den sozialen Medien mehr Engagement und Interaktionen als Lionel MessiGetty Images North America/Ethan Miller
Aber woher kommt der Fortnite-Hype?
Das Erfolgsgeheimnis: Einfaches Spielprinzip und kunterbunte Comic-Grafik, die keine exorbitant hohen Hardware-Anforderungen hat. Und so erfreut sich das Game größter Beliebtheit. Auch viele Fußballer haben Fortnite für sich entdeckt und bringen die Jubelposen aus dem Spiel nach Toren auf den Rasen.
Bei Fortnite kann man seinem Charakter nämlich bestimmte Jubelposen zuweisen – zum Beispiel diese hier:
Sie heißen "Slow Clap", "Electro Shuffle", "Gun Show" oder "Take the L".
Griezmann macht's, der KSC macht's, der Bayern-Nachwuchs macht's:
Die etwas merkwürdig anmutenden Jubelposen sind also nichts anderes als popkulturelle Anspielungen, die bei jugendlichen Fans, die sowohl von Fußball und Fortnite begeistert sind, natürlich besonders gut ankommen.
Julian Brandt und Kai Havertz haben es auch schon getan:
Lewis Holtbys Fortnite-Jubel war übrigens nach dem 1:0-Führungstreffer gegen Stuttgart am 28. Spieltag:
Vielleicht hätte Gideon Jung einfach mal Kollege Holtby fragen sollen, was sein Jubel bedeutet. Dann hätte es zwischen Jung und Ginczek auch kein Torjubel-Missverständnis gegeben.
Aber es ehrt den Hamburger natürlich auch, dass er mitten im Abstiegskampf keine Gedanken an Fortnite verschwendet, sondern sich voll auf Fußball konzentriert...
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Borussia Dortmund befindet sich in einer entscheidenden Phase der Saison. Während die sportlichen Ziele mit der erneuten Qualifikation für die Champions League für Neu-Trainer Niko Kovač klar definiert sind, sorgt die Situation hinter den Kulissen für Unruhe. Personalentscheidungen und strukturelle Veränderungen prägen die aktuelle Lage beim BVB, der sich in der Führungsebene immer wieder neu ausrichtet.