Gerade einmal 203 Minuten Einsatzzeit sammelte Timo Werner während der ersten Saisonhälfte bei RB Leipzig in der Bundesliga. Rücken- sowie Adduktorenprobleme hatten den 57-fachen deutschen Nationalspieler zwischendurch ausgebremst, zumeist saß er aber aus Leistungsgründen auf der Bank.
Schon frühzeitig kamen Gerüchte auf, dass der Angreifer die Sachsen erneut verlassen könnte, um endlich wieder regelmäßig zu spielen und sich damit auch mit Blick auf die Heim-EM in eine bessere Position zu bringen. Nach dem Jahreswechsel wurden diese Spekulationen schnell konkret, Werner schloss sich Tottenham Hotspur an.
Die Londoner haben den 27-Jährigen zunächst für ein halbes Jahr ausgeliehen, besitzen anschließend aber eine Kaufoption. Für Werner ist die Premier League indes bekanntes Terrain, zwischen 2020 und 2022 lief er bereits für Spurs-Rivale Chelsea auf, gewann mit den Blues die Champions League.
Am späten Sonntagnachmittag lief er nun erstmals für seinen neuen Klub auf, die Spurs mussten im Rahmen des 21. Spieltags bei Manchester United ran. "Ich habe einfach gemerkt, dass der Spaß wieder zurückkommt, und das hat heute sehr viel Spaß gemacht", sagte Werner nach Schlusspfiff am Sky-Mikrofon.
Seine Mannschaft hatte durch ein 2:2 gerade einen Zähler aus dem Old Trafford entführt, Werner durfte von Anfang an ran und bereitete dabei das zweite Tottenham-Tor vor. Und doch lief an diesem Nachmittag nicht alles rund. So kam es kurz vor dem Anpfiff zu einer kuriosen Szene.
Die Spurs-Profis liefen in Richtung der mitgereisten Fans, Spieler und Fans applaudierten einander. Werner drehte in der Folge ab, wollte sich auf dem linken Flügel, wo ihn Trainer Ange Postecoglu aufgestellt hatte, positionieren. Seine Teamkollegen hingegen bildeten einen Kreis, um sich auf das schwierige Auswärtsspiel ein letztes Mal einzustimmen.
So bot sich ein kurioses Bild: rechts das Gros der Mannschaft, links Neuzugang Werner, der isoliert vom Rest davonläuft.
Auf diese kleine Panne machten die Mitspieler den Deutschen aber direkt aufmerksam. Gleich mehrere riefen nach ihm, wedelten zudem mit den Armen. Als der 27-Jährige seinen Lapsus bemerkte, drehte er sofort um.
Es war ein Teamritual, dessen sich Werner offensichtlich noch nicht bewusst war. Umso besser funktionierte die Abstimmung dann aber auf dem Feld. Der Deutsche erhielt überwiegend gute Kritiken, einzig sein Abschluss ließ zu wünschen übrig.
"Es sind hier die optimalen Bedingungen vom ganzen Umfeld her, um wieder happy zu sein, um wieder die Leistung zu bringen, die ich leisten kann", zog der Angreifer selbst ein erstes, zufriedenes Zwischenfazit. Für ihn und seine Spurs geht es indes anspruchsvoll weiter: Am 26. Januar empfangen sie im Rahmen der vierten Runde des FA-Cups Manchester City.