Sie haben ihn schmerzlich vermisst: Serhou Guirassy stand dem VfB Stuttgart zwei Wochen lang nicht zur Verfügung, weil er sich beim 3:0-Sieg gegen Union Berlin eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Ohne ihren Torjäger verloren die Schwaben gegen Hoffenheim (2:3) und Heidenheim (0:2), verschossen in beiden Partien zudem je einen Elfmeter.
So war es auch bei dem Spiel gegen Dortmund – zumindest im ersten Durchgang. In der Schlussphase der Partie feierte Guirassy sein Comeback, den zweiten Elfmeter des Nachmittags verwandelte der Stürmer kurz vor Schluss zum 2:1-Sieg. Frei nach dem Motto: No Guirassy, no Party. Mit ihm dafür umso mehr.
Dank des Knipsers, der nach neun Bundesliga-Partien bereits herausragende 15 Treffer auf seinem Konto hat, steht der VfB auf dem dritten Platz. Am Samstag geht es zu Eintracht Frankfurt, dort wollen die Stuttgarter ihren Höhenflug fortsetzen. Die Vorzeichen stehen gut, denn Guirassy dürfte nun sogar wieder von Anfang an mitwirken können.
Offen ist indes, ob Deniz Undav dafür auf die Bank muss. Trotz der beiden Niederlagen in Abwesenheit Guirassys wusste dessen Ersatzmann im Sturmzentrum nämlich zu überzeugen. Trainer Sebastian Hoeneß deutete auf der Pressekonferenz am Donnerstag eine Doppelspitze an.
Es gebe "gute Möglichkeiten, dass auch beide zusammen auf dem Platz stehen", erklärte der Übungsleiter: "Das ist dann ein Stück weit auch meine Aufgabe, wenn beide in so einer guten Form sind, das hinzubekommen."
Wie lange der Trainer diese Möglichkeit noch hat, ist allerdings offen. Seit Wochen gibt es Wechselgerüchte rund um Guirassy, der aus zwei Gründen großes Interesse bei der Konkurrenz weckt. Da wäre einerseits die tolle Torquote, die der Stürmer aufweist. Da wäre aber auch die Ausstiegsklausel, die ihm schon im Winter einen Transfer für eine Ablösesumme in Höhe von 17,5 Millionen Euro ermöglichen würde.
Die "Bild" berichtet nun, dass der Guineer bereits eine erste Transferentscheidung getroffen habe. Demnach habe er Vereinen aus Saudi-Arabien eine klare Absage erteilt. Guirassy will weiterhin auf höchstem Niveau spielen, den finanziell verlockenden Angeboten aus der Wüste zum Trotz.
Dem VfB bringt das aber dennoch keine Sicherheit, denn auch innerhalb der europäischen Topligen ist das Interesse an ihm groß. Dem Bericht zufolge sind mit dem AC Milan, Atlético Madrid sowie Newcastle United gleich drei Champions-League-Teilnehmer an Guirassy dran.
Offiziell sei bis dato keiner dieser drei Vereine an den VfB herangetreten, im Hintergrund aber sollen die Berater den Markt sondieren. Einen gewissen Reiz dürften die genannten Klubs alle auf Guirassy ausüben, schließlich spielen sie nicht nur international, sondern dazu auch national eine gute Rolle.
Wie auch immer sich der Angreifer letztlich entscheidet, die VfB-Fans tun gut daran, Guirassys Tore und Vorlagen noch solange zu genießen, wie er das Trikot mit dem Brustring trägt. Es könnte schneller zu Ende sein, als ihnen lieb ist.