Serhou Guirassy und der VfB Stuttgart gehören zu den ganz großen Überraschungen dieser Bundesliga-Saison. Aus dem Abstiegskandidaten, der den Klassenerhalt im Sommer erst über die Relegation gesichert hat, ist in kürzester Zeit ein heißer Anwärter auf die Champions League geworden.
Der VfB überwintert auf dem dritten Platz der Bundesliga-Tabelle. Guirassy selbst steht in der Torschützenliste sogar noch besser da. Mit 17 Treffern aus 14 Spielen findet er sich auf dem zweiten Rang wieder, einzig Harry Kane hat noch häufiger geknipst. Der hat verletzungsbedingt aber auch keine zweieinhalb Ligapartien verpasst.
Derartige Leistungen wecken natürlich Begehrlichkeiten. Die "Sport Bild" nannte kürzlich den FC Bayern als Interessenten, zuvor galten auch schon der BVB, die AC Milan sowie mehrere englische Vereine als potenzielle Abnehmer.
Die Vielzahl an Interessenten ist auch auf die Ausstiegsklausel zurückzuführen, die Guirassy in seinem Vertrag besitzen soll. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könne er den VfB diesen Winter für etwas weniger als 20 Millionen Euro verlassen.
Laut "Sky", gibt es aktuell dennoch kaum Grund zur Sorge für die Stuttgarter Fans. Demnach tendiere Guirassy im Winter zu einem Verbleib bei den Schwaben, weshalb sich diese auch nicht um eine Rückholaktion von Saša Kalajdžić bemühen sollen.
Sky-Transferexperte Florian Plettenberg nannte dabei gleich zwei Gründe, die für einen Verbleib des Torjägers in Stuttgart sprechen. Zum einen habe Guirassy mit dem VfB noch Ziele, identifiziere sich zudem mit dem Traditionsklub. Zum anderen sorgt der Afrika-Cup, an dem er mit Guinea teilnimmt, für eine gewisse Ungewissheit. Wann er einem potenziellen neuen Klub erstmals zur Verfügung steht, ist unklar.
"Zu Serhou Guirassy ist viel gesagt worden. Wir haben auch alles dazu gesagt. Es gibt keinen neuen Stand", sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth indes gegenüber dem "Kicker". Es gibt also keinerlei konkrete Angebote oder Hinweise auf einen bevorstehenden Abschied.
Wohlgemuth ist sich allerdings auch der Tatsache bewusst, dass der Klub bei einem Sinneswandel Guirassys nicht viel machen könnte, die Ausstiegsklausel würde einen Abgang ohne Verhandlungen mit dem VfB ermöglichen.
"Unsere Strategie ist nicht Hoffen und Bangen oder Daumen drücken", erklärte der Sportdirektor: "Man muss immer mit allem rechnen in unserer Branche. Wir sind aber auf alle Eventualitäten vorbereitet."
Etwa in Person von Deniz Undav. Der Angreifer wusste die kurzzeitige Verletzungspause von Guirassy für sich zu nutzen, hat sich in der Startelf festgespielt und glänzt seither an der Seite des Guineers. So soll es nach Wunsch der Stuttgarter Fans sowie Verantwortlichen auch in der Rückrunde laufen.