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Fußball
17.10.2019, 13:5717.10.2019, 14:15
Während die Bundesliga auf das Topspiel zwischen den Borussen aus Dortmund und Mönchengladbach wartet, muss der FC Bayern München zur Pflichtaufgabe zum FC Augsburg. Vor dem Bayern-Duell in dieser Saison spricht alles für den amtierenden deutschen Meister: Von 16 Bundesliga-Begegnungen der beiden Teams gewannen die Bayern 13 Duelle. So mancher Wettanbieter zahlt das 15-fache aus, wenn man auf einen Sieg des FCA setzt. Es wäre die zweite Bayern-Niederlage in Folge.
Auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel sprach Bayern-Coach Niko Kovac am Donnerstagnachmittag vor allem über die Personallage. Vor allem um den angeschlagenen Lucas Hernandez ging es. "Er ist schmerzfrei wieder zurück nach München gekommen", erklärte Kovac und ließ sich von den Streitereien mit dem französischen Verband wegen der Abstellung des bayerischen Toptransfers nichts anmerken: "Ich bin froh, dass Didier Deschamps ihn eingesetzt hat", sagte Kovac und erklärte dies mit der wichtigen Spielpraxis, die Hernandez bei der französischen Nationalmannschaft sammeln konnte. Und Kovac verriet: "Alle anderen sind fit. Was das angeht, sind wir super aufgestellt."
Kovac muss aber ein bisschen jonglieren: Am Dienstag empfängt der FC Bayern in der Champions League Tottenham Hotspur. Die Spurs, als Vorjahreszweiter und vermeintlicher Mitfavorit der Gruppe, haben nach dem 2:7 im Hinspiel Wut im Bauch. Spielt der Bayern-Coach also mit einigen Ersatzspielern gegen den FCA? Natürlich kam die Frage auf, ob denn "Not am Mann gegen Augsburg" sei und Thomas Müller zum Einsatz kommen werde.
Kovac gibt Fehler im Fall Müller zu
Der Bayern-Trainer ging auf die Anspielung ein und zeigte sich wegen seiner "Not am Mann"-Aussage selbstkritisch: "Was die Aussage anbetrifft, war es ein Fehler von mir und ich habe mich falsch artikuliert. Ich habe die Aussage so nicht gemeint, wie ich sie gesagt habe." Weiter erklärte er, dass es mit dem Spieler keine Probleme gebe: "Ich habe mit Thomas gesprochen, es ist alles ausgeräumt, beziehungsweise er hat es so verstanden, wie ich es gemeint habe." Kovac fasste zusammen: "Mir ist ein kleiner Fehler unterlaufen." Ob denn Müller zum Einsatz komme, wollte Kovac jedoch noch nicht verraten: "Wer am Wochenende spielt, werde ich Ihnen nicht sagen. Das lasse ich in meinem Kopf und ich habe noch zwei Tage Zeit, mir das reichlich zu überlegen."
Was für Müller spricht: Die ehemalige Stammkraft spielt gegen den FCA besonders gerne. In 14 Bundesliga-Duellen erzielte er sieben Tore und legte vier weitere Treffer vor. Zuletzt saß der 30-Jährige fünfmal in Folge nur auf der Bank. Trainer Kovac erklärte vor der Niederlage am vergangenen Spieltag, dass Müller künftig zu einem Einsatz komme, "wenn Not am Mann sein sollte". Der Frust saß tief. Müller erklärte in einem Interview, dass er sich mit dem Platz nicht glücklich sei und sich Gedanken machen müsse.
Die Entscheidung im Fall Müller sei nicht leicht, gab Kovac zu: "Ich bin da ganz objektiv. Egal, welcher Spieler es ist – da geht es nicht um einen, sondern um viele", so Kovac. "Alle Spieler, die nicht spielen, sind unglücklich. Er erklärte zudem: "Ich kann auch nur elf aufstellen. Wir versuchen immer die beste Lösung zu treffen." Auf Müller bezogen, sagte Kovac: "Dass es Härtefälle gibt, war schon immer so. Das ist das Schicksal eines Trainers."
Kovac gab dann den anwesenden Pressevertretern subtil noch einen mit und beschwerte sich über die Berichterstattung der letzten Wochen: "Ich habe es immer gesagt: Ein Trainer macht es entweder nicht richtig oder komplett falsch", so Kovac. "Spielen wir das Spielchen weiter – that's part of the game. Ich lasse mich da nicht leiten. Ich habe meine Idee."
Kovac machte in Bezug auf das Spiel am Samstag um 15.30 Uhr klar: "Die Stimmung ist richtig gut." Ob sich das ändert, dürfte auch an einem Einsatz von Müller hängen.
(bn)
In seiner Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.
Die mit Spannung erwartete Wiederholung des Verkaufs der Bundesliga-TV-Rechte hat zumindest in einem Punkt einen glasklaren Gewinner: Dazn bekommt die begehrte Konferenz am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Gleichzeitig darf Sky die Topspiele am Samstag um 18:30 Uhr live übertragen. Klingt nach Kuddelmuddel, spült der Deutschen Fußball Liga (DFL) aber Geld in die Kassen.