Robert Lewandowski war jahrelang der Top-Stürmer der Bundesliga. Nach acht Jahren beim FC Bayern wechselte er im Sommer 2022 zum FC Barcelona. Während seiner bisherigen Karriere hielt er sich mit privaten Details bisher meist zurück. In der Öffentlichkeit sprach er fast nur über Hochs und Tiefs in Sachen Fußball.
Nun zeigt sich der 34-Jährige so privat wie nie. Er offenbart eine tragische Familiengeschichte. Demnach ist im Jahr 2016 eine Welt für den damaligen Bayern-Profi zusammengebrochen.
"Das war eine schlimme Situation für uns als Familie", gibt Lewandowski einen Einblick in seine Gefühlswelt vor sieben Jahren. Erstmals erzählt er die Geschichte in der Öffentlichkeit. Der Anlass: die Vorstellung seiner neuen Doku auf Amazon.
Gegenüber der "Sport Bild", verrät er, dass seine Frau Anna damals eine Fehlgeburt erlitten hatte. Ein einschneidendes Erlebnis für die Familie. Doch am Platz musste Lewandowski weiter funktionieren:
Das sei für den Fußballer alles andere als einfach gewesen. Er habe nicht vergessen können, was passiert war. Für ihn sei es eine große Herausforderung gewesen, damit klarzukommen: "Wie lerne ich, mit schlimmen privaten Situationen umzugehen und auf dem Platz dennoch den Schalter zu finden, um dann als Spieler voll da zu sein?", habe er sich damals gefragt.
Hilfreich bei der Aufarbeitung war unter anderem auch der Familienzuwachs im Jahr danach: 2017 kam Annas und Roberts Tochter Klara auf die Welt. Drei Jahre später folgte dann dessen kleine Schwester Laura.
Auch in der Beziehung läuft es offenbar gut. Diesen Eindruck vermittelt zumindest die Dokumentation mit dem Titel "Lewandowski" und der Auftritt des Paares bei der Premiere in Warschau. Sie handelt nicht nur von sportlichen Ereignissen im Leben des Fußballers. Viele private Themen kommen dort auf den Tisch, auch weitere Schicksalsschläge im Leben der Familie.
Unter anderem ist der Tod seines Vaters Thema, der 2004 wegen einer Krebserkrankung starb. Damals war "Lewy" erst 16 Jahre alt. Im Interview schneidet er auch dieses Thema an, erzählt der "Sport Bild": "Ich musste den ganzen Weg ohne ihn gehen – als Fußballer und als Mensch. Diese Gespräche, die es nur zwischen Vater und Sohn gibt – das hat mir gefehlt, das habe ich vermisst."
Jeder Junge brauche einen älteren Mann im Leben zum Reden. Deshalb denke er oft an seinen Vater. Dabei hat er ein trauriges, aber auch schönes, Ritual entwickelt: Er stelle sich "vor den Spielen immer vor, dass er den besten Sitzplatz im Stadion hat und mir zusieht."