
Die HSV-Frauen sind bereits im DFB-Pokal-Viertelfinale im Volksparkstadion angetreten.Bild: IMAGO images / Eibner
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Der Frauenfußball ist weltweit auf dem Vormarsch, erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Das zeigt auch das Halbfinale des DFB-Pokals, das mehr Zuschauende als je zuvor live im Stadion sehen werden.
22.03.2025, 12:4322.03.2025, 12:43
"Frauenfußball ist der am schnellsten wachsende Sport weltweit", erklärte Sportökonomin Jessica Stommel von der Agentur Sportfive kürzlich laut dpa. Bis 2030 sei ein Wachstum von 300 Prozent prognostiziert.
Perspektivisch könnte sich dies in steigenden Investitionen und damit auch höheren Gehältern sowie einer besseren Infrastruktur niederschlagen. Kurzfristig macht es sich aber auch auf eine andere Art und Weise bemerkbar.
Frauenteams spielen immer häufiger in großen Stadien
Denn immer häufiger weichen Frauenteams für einzelne Spiele in das große Stadion der Herrenmannschaft aus. Die Frauen von Werder Bremen etwa spielten in dieser Saison vor knapp 23.000 Zuschauenden im Weserstadion gegen Bayer Leverkusen. Die Frauen des 1. FC Köln empfingen den FC Bayern im Müngersdorfer Stadion vor rund 36.000 Fans.
Sogar Zweitligist HSV wich in dieser Saison bereits einmal in die große Arena des Herrenteams aus. Zum Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Mönchengladbach, ebenfalls Zweitligist, strömten gut 17.000 Zuschauende ins Volksparkstadion.
HSV-Frauen stellen im DFB-Pokal neuen Zuschauerrekord auf
Doch das Pokalhalbfinale zwischen den HSV-Frauen und Werder Bremen stellt alle bisherigen Versuche, dem Frauenfußball eine größere Bühne zu gewähren, in den Schatten. Im Volksparkstadion spielen die Teams am Sonntagnachmittag vor einer Rekordkulisse um den Einzug ins Finale. Insgesamt 57.000 Fans haben sich Tickets gesichert.
Damit ist schon vor dem Anpfiff klar, dass dieses Duell zwischen dem HSV und Werder in die Geschichtsbücher eingehen wird. Denn nie zuvor lockte ein Klubspiel im deutschen Frauenfußball derart viele Zuschauende ins Stadion.
Den bisherigen Rekord hatten der VfL Wolfsburg und der SC Freiburg im Mai 2023 aufgestellt. Beim Pokalfinale in Köln waren seinerzeit 44.808 Fans ins Stadion geströmt.
Wie der HSV auf seiner vereinseigenen Webseite mitteilt, war der Andrang auf die Tickets für das historische Pokalhalbfinale von Anfang an groß. Wenige Stunden nach dem Start des Mitgliederverkaufs seien bereits 10.000 Karten vergriffen gewesen, noch vor dem Beginn des freien Verkaufs hatten die Hamburger nach eigenen Angaben 20.000 Tickets verkauft.
Nach knapp zwei Wochen – und damit 16 Tage vor dem Anpfiff – meldete der HSV schließlich, dass das Volksparkstadion ausverkauft sei.
"Vor 57.000 haben noch nicht so viele Leute gespielt. Wir freuen uns unglaublich dolle auf dieses Spiel", blickte HSV-Spielerin Pauline Machtens in einer Medienrunde voller Vorfreude auf das Rekordspiel.
Lediglich eine Fußballpartie der Frauen sahen in der deutschen Historie noch mehr Fans live im Stadion. Beim WM-Auftaktspiel 2011 zwischen Deutschland und Kanada kamen 73.680 Zuschauende ins Berliner Olympiastadion. Den Weltrekord auf Klubebene hält indes der FC Barcelona: Im April 2022 sahen 91.648 Zuschauende den 5:1-Sieg über den VfL Wolfsburg.
Der FC Bayern und Alexander Straus werden am Ende dieser Saison getrennte Wege gehen. Allzu lange wird der Trainer aber womöglich nicht ohne Job dastehen.
Die Frauen des FC Bayern stehen kurz davor, ihre dritte Meisterschaft in Folge einzutüten. Am vergangenen Wochenende setzten sich die Münchnerinnen mit 3:0 bei Verfolger Eintracht Frankfurt durch, mit dem VfL Wolfsburg spielte ein anderer Titelkonkurrent nur Unentschieden.