
Raymond van Barneveld im August 2019.bild: imago images/action plus
Sport
15.12.2019, 14:2615.12.2019, 19:26
Die "Barney Army" versuchte noch lautstark, ihren gefallenen Helden ein allerletztes Mal aufzumuntern. Doch der am Boden zerstörte Raymond van Barneveld war nach dem traurigen Schlusspunkt seiner glanzvollen Karriere untröstlich. Der Frust über die schmachvolle Auftaktniederlage bei der Darts-WM saß sichtlich tief.
Der 52-jährige Niederländer musste sich in der ersten Runde im Londoner Alexandra Palace dem stark aufspielenden Außenseiter Darin Young aus den USA völlig überraschend mit 1:3 geschlagen geben. Für den fünfmaligen Weltmeister van Barneveld war die WM das letzte Turnier seiner beeindruckenden Laufbahn.
"Das war's": Eine Darts-Legende tritt ab
"Dieses desaströse Jahr 2019 werde ich mir niemals verzeihen. Nie im Leben", sagte der enttäuschte "Barney" am Sky-Mikrofon: "Ich habe richtig schlecht gespielt. Das war's."
"Wenn du in den vergangenen beiden Jahren in der ersten Runde verlierst, bist du ein Amateur. Dann gehörst du nicht in dieses Spiel", sagte van Barneveld nach dem Aus gegen den US-Nobody: "Ich gehöre nicht mehr auf dieses hohe Niveau. So fühle ich mich auch. Das werde ich mir für den Rest meines Lebens sagen." Für seinen glanzlosen Abschied werde er sich "jeden einzelnen Tag hassen".
Die "Barney Army" und viele Darts-Fans leiden mit van Barneveld
Die Fans, die die Erstrundenpleite van Barnevelds mitverfolgten, litten mit, waren fast so untröstlich wie "Barney" selbst. Sie zollten ihm nach dem sang- und klanglosen Karrierende in den sozialen Netzwerken nochmal größten Respekt:
Young sorgte mit seinem Sieg gegen "Barney" für Überraschung
Der 46-jährige Young, der zuvor in seiner Karriere bei neun WM-Teilnahmen insgesamt acht Erstrunden-Niederlagen hinnehmen musste, sorgte mit seinem Sieg gegen van Barneveld für die bisher größte Überraschung des Turniers. "Big Daddy", der zuvor nur 2010 in die zweite Runde gekommen war, bekommt es am Dienstag mit dem Niederländer Jeffrey de Zwaan zu tun.
"Ich genieße absolut gar nichts, es ist das schlimmste Jahr meines Lebens", hatte van Barneveld im Sommer noch gesagt. Sein letzter Turniersieg liegt bereits über fünf Jahre zurück, statt Titel und Trophäen bestimmten zuletzt nur noch Formtiefs, Motivationsprobleme und private Rückschläge die Karriere des Niederländers.
Gefeiert wurde er im Tollhaus Ally Pally trotzdem. Von seinem letzten Walk-on zur Rocky-Hymne "Eye of the Tiger" bis zum traurigen Abgang stand die "Barney Army" hinter ihm.
(as/sid)
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