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Olympia 2024: BMX-Fahrerin Lara Lessmann kassiert dumme Sprüche für Erfolge

22.06.2024, Ungarn, Budapest: Die deutsche Lara Marie Lessmann ist im BMX-Freestyle-Park-Finale der Frauen bei der Olympia-Qualifikation 2024 in Budapest in Aktion. Foto: Denes Erdos/AP/dpa +++ dpa-Bi ...
Lara Lessmann verpasste knapp die Qualifikation für Olympia in Paris. Bild: AP / Denes Erdos
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Olympia 2024: BMX-Fahrerin Lara Lessmann kassierte dumme Sprüche für Erfolge

29.07.2024, 19:50
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Am anderen Ende der Welt holte sich Lara Lessmann den Feinschliff für die Olympischen Spiele Paris. "In Australien muss ich nicht ständig auf die Wetter-App schauen. Hier kann ich täglich trainieren, was für meine Vorbereitung auf Paris ideal ist. Und es hilft natürlich auch, dass es dort einfach unglaublich schön ist", sagt sie im Gespräch mit watson mit einem Lachen.

Nachdem BMX 2018 zum ersten Mal bei den Olympischen Jugendspielen ins Programm aufgenommen wurde, ist die Sportart seit den Olympischen Spielen 2021 fest im Programm. Vor drei Jahren gewann Lessmann die Goldmedaille im Mixed-Team, im Einzel landete sie nach einem Sturz auf Platz sechs. "Aber dieses Jahr ist Gold das Ziel."

Doch dieser Traum platzte bereits Mitte Juni – eineinhalb Monate vor den eigentlichen Olympischen Spielen in Paris.

Im watson-Interview spricht sie über die verpasste Qualifikation, den Erfolgsdruck in jungen Jahren und die Bedeutung von Social Media.

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watson: Lara, wie hoch ist deine Bildschirmzeit pro Tag?

Lara Lessmann: Mein Smartphone und ich sind wie ein eingespieltes Duo – wir verbringen circa sechs Stunden pro Tag zusammen, um die Welt digital zu erkunden und spannende Abenteuer zu erleben. Eine Bildschirm-Liebe, die einfach nicht zu trennen ist!

Auf deinem Instagram-Kanal sieht man dich nicht nur auf dem BMX-Bike, sondern auch dem Rennrad und dem Ergometer: Spielen Fahrräder einfach eine große Rolle in deinem Leben?

Ja, ich liebe es, dass ich mit dem Rad einfach überall sein kann. Für mich bedeutet das Freiheit. Und wenn ich Ausdauer trainiere, dann ist irgendeine Form von Rad normalerweise meine erste Wahl.

"Es gibt mir die Möglichkeit, vor allem den Mädels da draußen zu zeigen, wie toll BMX Freestyle als Sport ist."

Wie wichtig ist es für dich, auch viel auf Social Media präsent zu sein, um ein größeres Publikum für BMX-Freestyle zu begeistern und gleichzeitig für Sponsoren attraktiv zu sein?

Als ich gestartet bin, gab es noch kein Social Media. Jetzt kann ich vor allem junge Frauen für BMX-Freestyle begeistern und zeigen, dass man es vom Skatepark sogar zu Olympia schaffen kann. Das zieht natürlich auch Sponsoren an. Ohne Social Media wäre Samsung vielleicht gar nicht auf mich aufmerksam geworden. Und jetzt unterstützten sie mich auf dem Weg nach Paris. Das ist schon cool.

Du bist früh in deiner Karriere schnell enorm erfolgreich gewesen und warst zweifache Vize-Europameisterin. Konntest du mit dem Erfolg und dem dadurch gesteigerten Interesse durch Sponsoren gut umgehen?

Es ist ein Prozess. Klar steigt mit der Aufmerksamkeit auch der Druck, beim Contest zu gewinnen. Aber das will ich ja auch. Und gleichzeitig gibt es mir die Möglichkeit, vor allem den Mädels da draußen zu zeigen, wie toll BMX Freestyle als Sport ist. Deswegen sind die Olympischen Spiele auch etwas ganz Besonderes. Als Brand Ambassador für Samsung, die bei Olympia auch "New Sports" unterstützen, kann ich einer größeren Plattform zeigen, dass es sich lohnt, auch für Disziplinen abseits des Mainstreams einzuschalten.

Du hast mal erzählt, dass du früher immer bei den Männern mitfahren musstest, weil es zu wenige Frauen gab. Was braucht es, um sich beim BMX gegen seine Konkurrent:innen zu behaupten?

Viel Training natürlich. Wenn ich zu Hause in Berlin bin, verbringe ich fast jede freie Minute im Mellowpark. Das ist meine Heimat – die Leute, die Community. Wir trainieren zusammen, lernen voneinander. Beim Freestyle geht es ja auch darum, kreativ zu sein und seinen eigenen Stil zu finden. Und das geht nur mit der Community.

Wie oft musstest du dir dafür dann auch blöde Sprüche anhören?

Früher war das kein Thema. Wenn man als Kind in einer Gruppe von Jungs mitfährt, ist es eigentlich egal, ob du ein Mädchen bist. Als ich bei den Contests immer erfolgreicher wurde, habe ich schon den einen oder anderen dummen Spruch kassiert. Aber damit lernt man umzugehen.

Inwiefern nutzt du auch Video-Aufnahmen zur Analyse und nicht nur, um sie zu posten?

Mein Samsung Galaxy Smartphone ist beim Training immer dabei. Besonders im Vorbereitungscamp in Australien, wo ich die Trainingsvideos direkt mit meinen Trainern auch in Deutschland teilen und analysieren kann. Diese Analyse ist super wichtig, vor allem bei komplexen Tricks. Wenn da was schiefläuft, kann ein Sturz schnell das Aus bedeuten.

Wie wichtig ist beim BMX gerade der mentale Aspekt, einen Trick auszuführen, bei dem man gestürzt ist oder sich schwer verletzt hat.

Äußerst wichtig. Nach meinem Unfall in Montpellier kurz vor Olympia 2021 war die Angst vor einem weiteren Sturz mental präsent. Davon muss man sich Schritt für Schritt erholen und das Selbstvertrauen in den eigenen Körper wieder aufbauen. Glücklicherweise habe ich tolle Leute um mich herum, die mir dabei sehr geholfen haben.

2021 warst du noch dabei, in diesem Sommer ist dein Traum von den Olympischen Spielen bei der Olympic Qualifier Series, die in Shanghai und Budapest ausgetragen wurde, geplatzt.

Ich bin natürlich enttäuscht, aber inzwischen kann ich auch sagen, dass ich gleichzeitig sehr stolz bin, es bis zur Qualifier Series in Budapest geschafft zu haben. Das Level dort ist schon sehr hoch.

Wie bewertest du diesen Modus?

Die Qualifiers liegen zeitlich sehr kurz vor den Spielen, was den Druck erhöht. Trotzdem hat es mich mehr motiviert, als dass es belastet.

Was bedeutet das Ergebnis in der Qualifier Series in Budapest für die nächsten vier Jahre?

Ich möchte mich auf jeden Fall wieder etwas erholen, bevor es natürlich mit voller Power weitergeht mit dem Training und der Vorbereitung auf alle kommenden Wettkämpfe. In vier Jahren kann sehr viel passieren und mein persönliches Ziel bleibt es, mich selbst kontinuierlich zu verbessern, an meinen Schwächen zu arbeiten und meine Stärken noch mehr hervorzuholen.

Du bist mit 17 Jahren von Flensburg nach Berlin gezogen und hast deine gewohnte Umgebung verlassen. Würdest du das wieder so machen?

Der Wechsel nach Berlin war eine große Umstellung, aber das Sportgymnasium dort bot die perfekte Kombination aus Schule und Training. Aber klar, am Anfang war die Umstellung groß, so weit weg von Freunden und Familie. Aber zum Glück gab es Smartphones. Auch heute bin ich ständig mit meiner Familie über Videochats im Austausch. Wir sind mittlerweile gewöhnt an diese Art von Kommunikation. Auch in Australien habe ich ständig mein Samsung Galaxy Smartphone dabei und kann alle mit schönen Strandbildern neidisch machen.

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