Die erste Runde des DFB-Pokal schrieb so viele Fußball-Geschichten: Regionalligist Ulm haut Pokal-Sieger Frankfurt raus, Rostock zündet erst ein Pyro-Meer und kegelt dann Stuttgart raus. Bayern München schießt erst in der 81. Minute das Siegtor gegen SV Drochtersen/Assel, einen Regionalligisten mit einem dreidimensionalen Fußballtor im Wappen.
Dazu gaben einige Bundesligisten wie Mönchengladbach und Bremen Vollgas und zeigten, dass mit ihnen diese Saison zu rechnen ist.
Während die Bundesliga immer mehr zur geschlossenen Veranstaltung mit regelmäßigen Wiederabsteigern und einem gelangweilten Serienmeister wird, ist der Pokal so beliebt wie lange nicht mehr. Hier sind einige Gründe dafür:
Für Nicht-Bayern ist der Pokal derzeit die einzige Chance auf einen Titel
Bayern Münchens Vorsprung gegenüber den anderen Vereinen ist so groß, dass sie wahrscheinlich immer Meister werden, solange die DFL keine Playoffs einführt. Die Wett-Quoten auf Bayerns Meistertitel liegen bei zwischen 1,12 und 1,2. Auch international scheinen die Teams keinen Fuß auf den Boden zu bekommen. Die Nicht-Bayern können gegen die qualitativ stärkeren Spitzenteams aus Spanien, England oder auch England nichts ausrichten. Dazu ist die Bundesliga extrem kompetitiv, sodass die Team wegen der Doppelbelastung in Europa nicht wirklich eine Chance haben.
Platz 2 im Pokal wog so schwer für Robert Lewandowski und die Bayern.Bild: imago sportfotodienst
So bleibt der Pokal derzeit wohl die einzige Möglichkeit für viele Vereine, einen Titel zu gewinnen. Bayern kann man in einer magischen Pokal-Nacht schlagen, nicht aber über 34. Spieltage hinweg.
Die Amateure spielen nicht wie Amateure
6 Bundes- oder Zweitligisten (Frankfurt, Stuttgart, St. Pauli, Regensburg, Bochum, Dresden) wurden von unterklassigen Teams rausgekegelt, weitere sechs (Bayern, Leverkusen, Wolfsburg, Nürnberg, Augsburg, Duisburg) gewannen nur knapp mit einem Tor Unterschied.
Chemie Leipzig gewinnt gegen Regensburg.Bild: imago sportfotodienst
Die Favoriten müssen in der ersten Runder in der Fremde oder auf dem Dorf gegen Spieler antreten, die sich seit Wochen auf das Spiel ihres Lebens vorbereiten. Kein Wunder, dass manche Profis nach dem Post-Dubai-Urlaub-Kater ins Straucheln kommen.
So hoch ist die Blamagen-Wahrscheinlichkeit im DFB-Pokal
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So hoch ist die Blamagen-Wahrscheinlichkeit im DFB-Pokal
Mainz 05: 39 Teilnahmen, 12-mal in der 1. Runde gescheitert (Foto: Aus gegen Chemnitz 2014) Blamagen-Wahrscheinlichkeit: 30,76 Prozent. Gegner in der 1. Runde: Erzgebirge Aue.
Die Prämien sind vor allem für kleinere Vereine im DFB-Pokal höchst lukrativ. SC Paderborn schaffte es im vergangenen Jahr ins Viertelfinale und strich als Drittligist rund 2,5 Millionen Euro ein. Vor allem für Mittelklasse-Vereine und Zweitligisten könnte der Pokal zur Goldgrube werden.
So sehen die Prämien im DFB-Pokal 2018/19 aus:
1. Runde: 166.000 Euro (Landespokal-Gewinner: 121.000 Euro) 2. Runde: 332.000 Euro Achtelfinale: 664.000 Euro Viertelfinale: 1.328.000 Euro Halbfinale: 2.656.000 Euro Final-Verlierer: 3.500.000 Euro Final-Sieger: 4.500.000 Euro
Quelle: liga3-online.de
K.O.-Spiele sind eh nicht zu übertreffen
Ein Spiel, ein Sieger, ein Weiterkommen. Im Pokal gibt es keine Schonphasen und kein Abtasten, wenn du verlierst, bist du raus. Die Spiele sind alles, nur nicht langweilig. Und ein Elfmeterschießen haben wir in der Bundesliga auch noch nicht gesehen.
Und das gibt es in den unteren Ligen noch entdecken
VfB Stuttgart vor Verpflichtung von Hoffenheim-Talent Neno Zezelj
Kaum ein Verein hat in jüngerer Vergangenheit so einen märchenhaften Aufstieg wie der VfB Stuttgart hinter sich. In der Saison 2022/23 konnten die Schwaben nur in der Relegation den Abstieg verhindern, in der Folgesaison ließ der VfB gar den FC Bayern hinter sich und wurde am Ende Vizemeister.