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Für den DFB geht mit 2023 ein außerordentlich turbulentes Jahr zu Ende. Der Herren-Nationalmannschaft ist es nach dem WM-Debakel des Vorjahres nicht gelungen, dem Negativtrend entgegenzuwirken. Im Gegenteil: Bundestrainer Hansi Flick schlingerte mit dem DFB-Team immer weiter gen Abgrund, im September übernahm Julian Nagelsmann dessen Job.
Und auch bei den Frauen lief es nicht minder bescheiden. Nach der starken EM im Vorjahr und den durchwachsenen Leistungen der Herren war der Druck vor der WM noch größer als für eine deutsche Nationalmannschaft ohnehin schon. Zu groß, anscheinend. Auch für die Frauen-Nationalmannschaft war bei der WM bereits nach der Vorrunde Schluss.
Das noch größere Drama ereignete sich allerdings erst im Nachgang des Turniers, als sich die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach der WM krankgemeldet hatte und sich anschließend im Erholungsurlaub befand. Später wurde publik, dass sie in der Zeit Vorträge abseits des Fußballs gehalten hatte, anstatt das Turnier zu analysieren, was zu einigen Irritationen führte.
Im November löste der DFB den Vertrag mit Voss-Tecklenburg schließlich auf, zuvor hatte Horst Hrubesch die Nationalmannschaft bereits in ihrer Abwesenheit betreut und im Anschluss auch weiterhin als Interimstrainer.
Unter Hrubesch fand das DFB-Team zuletzt wieder einigermaßen in die Spur, in der Nations League konnten drei der jüngsten vier Spiele gewonnen werden, sodass der Traum von der Olympia-Qualifikation weiter lebt. In einem Finalturnier im Februar werden dann die endgültigen Teilnehmer ermittelt.
"Wir hatten uns Frankreich gewünscht", sagte Hrubesch nun dem "Kicker" im Hinblick auf den bevorstehenden Gegner. "Die sind als Gastgeber ohnehin bei Olympia dabei, sodass wir uns auch mit einer Niederlage im Halbfinale noch für Olympia qualifizieren können."
Dennoch, betonte Hrubesch, sei die Qualifikation für Olympia das nachgeordnete Ziel. Zuerst wolle man die Nations League gewinnen.
Über seinen Ansatz, die Nationalmannschaft nach der enttäuschenden WM zu übernehmen, erklärte er, ein "positiver Typ" zu sein und nicht zurückzugucken. "Deshalb habe ich auch nichts aus der Vergangenheit aufgearbeitet, sondern habe in die Mannschaft reingehört."
Entscheidend sei gewesen, dass ihn das Team angenommen habe, und dass die Kommunikation innerhalb des Verbands und mit den Vereinen reibungslos verlaufen ist. "Das hat von der ersten Minute an funktioniert", sagte Hrubesch. "Wir haben den Mädels Luft zum Atmen gegeben, nicht eine Sitzung nach der anderen angesetzt. Fußball ist einfach. Der hat sich auch nicht verändert."
Wie es nach dem Finalturnier für Horst Hrubesch weitergeht, ist unterdessen noch nicht geklärt. Bislang ist er nur Interimstrainer der Nationalmannschaft. Für ihn persönlich sei es aber auch denkbar, das Team zur EM 2025 zu führen. "Überreden muss mich keiner", sagte Hrubesch und erklärte, dass ihm der Job "riesigen Spaß" mache. "Ich frage immer meine Frau."
Aufgrund seines Alters werde der Job allerdings auch herausfordernder. "Es ist aber auch klar: Ich bin 72 Jahre alt und merke, dass das auch an die Substanz geht", sagte Hrubesch.
