Toni Kroos hat als Ex-Nationalspieler eine enge Bindung zu vielen DFB-Spielern. Bild: imago images / Herbertz
Sport
Toni Kroos bildete in diesem Sommer gewissermaßen den Anfang für eine ungewohnt lange Reihe an Rücktritten in der Nationalmannschaft. Während bei dem deutschen Ausnahmespieler das Karriereende bereits vor der Europameisterschaft feststand, verkündeten Thomas Müller, Manuel Neuer und İlkay Gündoğan ihren Rückzug erst nach dem Turnier.
Zu den ersten Länderspielen im Spätsommer musste also auch das Kapitänsamt neu besetzt werden. Die Entscheidung für Joshua Kimmich auf dieser Position löste aber nicht bei allen deutschen Fans Begeisterung aus.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Toni Kroos kritisiert Debatten um DFB-Kapitän Joshua Kimmich
Ex-Kollege Toni Kroos übte an dem Thema nun ebenfalls nachträglich Kritik. "Das Kapitänsthema wird in Deutschland sehr viel größer gemacht wird als in anderen Ländern", weiß der ehemalige Real-Spieler in seinem Podcast "Einfach mal Luppen" zu berichten.
So wohne dem Amt des Kapitäns international viel weniger Bedeutung inne, Spieler würden sich ihr Standing dort eher durch ihre Rolle auf dem Spielfeld erarbeiten. Die Bedeutung des Kapitäns habe laut Kroos in deutschen Vereinen wie auch in der Nationalmannschaft eine "viel zu große" Bedeutung.
"Du bist also nicht zufrieden mit dem Kapitän", resümierte sein Bruder Felix witzelnd im Podcast. Das ließ Toni Kroos zwar nicht auf sich sitzen, macht aber doch eine klare Ansage zur Causa Kimmich.
"Ich wäre aber auch mit jemand anderem zufrieden gewesen", erklärte der 34-Jährige. Wichtig sei demnach vor allem, dass das Amt jemand übernommen hat, der innerhalb der Mannschaft gut angesehen ist. "Da ist Jo eine gute Wahl, da wären aber auch andere eine gute Wahl gewesen."
Denn insgesamt fällt das Urteil der beiden Brüder zu den ersten Länderspielen nach der Europameisterschaft ziemlich positiv aus. Die Hoffnung, dass die Euphorie und das leistungsstarke Spiel von der Europameisterschaft nachhaltig erhalten bleibt, habe sich aktuell erfüllt. "Das hat mir richtig Spaß gemacht zuzuschauen", erklärte Felix Kroos zu den Länderspielen Anfang September.
Höre hier die erste Folge des watson-Podcasts "Toni Kroos – The Underrated One" – natürlich kannst du ihn auch gerne direkt abonnieren:
Kroos-Brüder halten "Wusiala"-Kritik für "typisch deutsch"
Bis zuletzt habe er die DFB-Spiele demnach vor allem wegen der Performance seines großen Bruders geschaut. Nach dessen Karriereende sind es aber offenbar vor allem die Shootingstars Jamal Musiala und Florian Wirtz, die Felix' Aufmerksamkeit erhalten.
"Ich finde es wieder typisch deutsch, dass wir aus diesen Jungs eine Diskussion machen", kann er daher nur anmerken, als die beiden auf die Debatte um die Nationalspieler zu sprechen kommen, die kürzlich Sky-Experte Didi Hamann angestoßen hatte. Auch hier zeige sich ein deutlicher Unterschied zum Fußball im Ausland, wo etwa Youngster Lamine Yamal "auf Händen getragen wird".
In seiner Kolumne hatte der Experte unter anderem Jamal Musiala als "Alleinunterhalter" bezeichnet und damit eine Debatte um dessen Spielstil ausgelöst. Auch Toni Kroos hält die gesamte Debatte für "Quatsch". Nach Spielern, wie sie Musiala verkörpere, habe man schließlich seit Langem "gelechzt". "Wenn Deutschland in den nächsten Jahren Titel gewinnen möchte, braucht es Turniere mit Wirtz und Musiala", erklärte er.
Die beiden Spieler müssten sich bis zur WM 2026 noch weiter entwickeln und auch mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft übernehmen. Der erste gute Schritt sei mit den Spielen im September bereits gemacht.
Der Lautstärke nach zu urteilen, hatte Real Madrid gerade einen Treffer erzielt. Doch eher das Gegenteil war der Fall – das Spiel gegen den FC Villareal am Samstag war gerade unterbrochen, doch der Jubel der 80.000 Fans im Estadio Santiago Bernabéu enorm. Der Grund: Toni Kroos wurde auf der riesigen Videoleinwand als Gast im Stadion gezeigt.