Der DFB hat mit der Vertragsverlängerung von Julian Nagelsmann um zwei weitere Jahre die Weichen für die Zukunft gestellt. Im Januar gab der Verband bekannt, dass der 37-Jährige die Nationalelf bis 2028, also bis zur Europameisterschaft in Großbritannien und Irland, betreuen wird. Ursprünglich war sein Vertrag bis zur WM 2026 datiert.
Nagelsmann hat sich mit Blick auf die vergangene Heim-EM in die Herzen von Millionen Fußballfans gecoacht. Seine Aufgabe wird es nach wie vor sein, das DFB-Team nach dem desaströsen WM-Aus 2022 wieder in die Weltspitze zu führen. Der gemeinsame Weg sei noch nicht zu Ende, so der Bundestrainer: "Wir wollen gemeinsam Titel gewinnen."
Die Siegermentalität hat Nagelsmann schon mal verinnerlicht, jetzt fehlt nur noch der Kader, gespickt mit erstklassigen Siegertypen.
Im Kopf von Julian Nagelsmann dürfte es derzeit mächtig rattern. Die Nationalmannschaft tritt im März in der Uefa Nations League an, im Viertelfinale wartet Italien. Sofern das DFB-Team gewinnt, würde das Finalturnier laut Uefa in Deutschland stattfinden. Stuttgart und München haben sich den Zuschlag als Spielort gesichert.
"Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns qualifizieren und das Final Four bei uns austragen dürften", sagte Nagelsmann auf einer Pressekonferenz, welcher derweil den Kader plant.
Auf dem Zettel des Bundestrainers stehen gewiss schon einige Namen geschrieben. Darunter wohl auch der von Moritz Nicolas. Der Torhüter von Borussia Mönchengladbach soll laut "Bild" bereits seit Anfang Dezember unter der Beobachtung von Julian Nagelsmann stehen.
Aus gutem Grund: Mit seinen starken Leistungen hat sich der 27-Jährige wohl auch weit hinaus über die Stadtgrenzen von Mönchengladbach ins Rampenlicht gespielt. "Seine Entwicklung ist positiv, er spielt mit hoher Konstanz. Für uns ist es eine lukrative Situation, zwei Torhüter zu haben, die potenziell eine Nummer eins sind", wird Trainer Gerardo Seoane von der "Rheinischen Post" zitiert.
Zum Thema Nationalmannschaft äußerte sich Seoane zurückhaltend, Andeutungen machte er keine. Dafür räumte Manager Roland Virkus dem Gladbacher Torhüter durchaus Chancen ein: "Das Schöne ist ja, dass wir in Deutschland viele gute Torhüter haben. Da gehört Mo auf jeden Fall dazu."
Nicolas sei für seine Größe sehr beweglich, auch seine Fußarbeit sei "inzwischen richtig gut", attestierte Virkus und führte weiter aus:
Widersprechen kann man der Aussage von Virkus nicht, Deutschland hat "viele gute Torhüter". Allerdings stehen viele von ihnen nicht zur Verfügung: Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) sowie Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) sind derzeit verletzt und Bernd Leno (FC Fulham) sagte dem DFB zuletzt ab. Folgerichtig rückt wohl nun Moritz Nicolas ins Blickfeld der Nationalmannschaft.
Sollte Nicolas tatsächlich ins DFB-Team berufen werden, wäre er nach Marc-André ter Stegen und Janis Blaswich bereits der dritte Gladbacher Torwart, dem dieser Sprung gelungen ist.