Mit ihrem ersten NFL-Spiel in Deutschland sorgte die NFL im November vergangenen Jahres für enorm viel Aufsehen. Noch weit danach schwärmten die Spieler über die Atmosphäre, die während der gesamten Partie zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks unter den 70.000 Fans herrschte.
Höhepunkt war dabei vor allem, als die Zuschauenden in einer Viertelpause lautstark "Country Roads" von John Denver mitsangen und auch nicht aufhörten, als das Spiel bereits wieder lief.
Ex-NFL-Star Sebastian Vollmer erklärte schon vor Monaten im watson-Interview: "Es war die beste Atmosphäre eines Footballspiels, die ich je erlebt habe. Es war ein richtig krasses und beeindruckendes Erlebnis und einfach nicht typisch für Football", erinnerte sich der NFL-Botschafter und zweimalige Super-Bowl-Sieger zu Beginn des Jahres.
Und auch finanziell hat sich das Spiel der NFL in Deutschland enorm gelohnt, wie die Liga in einem Statement am Mittwoch veröffentlichte.
Laut einer Studie, die von der Sports Consultancy Group erstellt wurde, hat das Spiel für einen wirtschaftlichen Gesamteffekt in Höhe von 70,2 Millionen Euro gesorgt und 32,2 Millionen Euro an direkten Ausgaben generiert.
Um den positiven wirtschaftlichen Einfluss auf die Stadt zu unterstreichen, teilt die NFL mit, dass die Fans pro Tag 333 Euro in München ausgegeben hätten. Knapp 100 Euro mehr als ein:e normale:r Münchner Tourist:in.
"Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen durch unser erstes Spiel sind beeindruckend und unterstreichen den Beitrag, den das Spiel auf die Stadt München und darüber hinaus hatte. Wir freuen uns, in den kommenden Jahren weitere Spiele in Deutschland auszutragen", sagte Alexander Steinforth, General Manager der NFL in Deutschland.
Doch nicht nur für die Stadt München war das Event ein Erfolg, auch für die Liga selbst.
So teilte die Liga mit, dass 8,2 Millionen Menschen weltweit das Spiel gesehen hätten. Auf dem liga-eigenen Sender "NFL Network" war es in den USA mit 5,8 Millionen Zuschauenden sogar das am meisten gesehene internationale Spiel.
Und noch einen weiteren Rekord knackte das Spiel Mitte November: Der Verkauf von Merchandise-Artikeln in der Münchner Arena war so hoch wie noch nie bei einem Spiel außerhalb der USA. Die NFL veranstaltete zuvor internationale Spiele in Mexiko und Großbritannien.
NFL-Vizepräsident Peter O'Reilly sprach in diesem Zusammenhang von einem "historischen Spiel", dessen Vermächtnis noch lange weiterleben wird.
In diesem Jahr werden zwei NFL-Spiele der regulären Saison in Deutschland stattfinden. Mit dabei sind definitiv die Kansas City Chiefs und die New England Patriots, doch ihre Gegner und der jeweilige Spielort sowie das Datum werden erst Ende des Monats bekannt gegeben. Klar ist lediglich, dass ein Spiel in Frankfurt stattfinden wird.