Die Kantine im olympischen Dorf gehört zum Alltag der Sportler. Bild: imago images / Bestimage
Olympia 2024
Viele Zuschauer:innen dürften aktuell bei den Olympischen Spielen die plötzliche Motivation verspüren, sich mal wieder selbst in den Sand eines Beachvolleyball-Feldes zu werfen oder das eingestaubte Skateboard aus dem Keller zu kramen. Der Druck, der bei den Wettkämpfen dank Adrenalin und Tausenden Augen des internationalen Publikums herrscht, ist hingegen schwer vorstellbar – und wohl auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Oft sind es wenige Sekunden, die letztlich über den Gewinn einer Medaille oder gar einen Rekord für die eigene Nation entscheiden. So war es etwa auch am Montag beim deutschen Turner Lukas Dauser.
Verschiedene Medien hatten am Morgen noch auf eine Goldmedaille für den 31-Jährigen spekuliert, am Ende landete der Deutsche allerdings im Finale am Barren gerade einmal auf dem vorletzten Platz.
"Das waren leider nicht 100 Prozent", bestätigt Dauser später im ZDF. Im Interview lässt er aber auch verlauten, dass sein Tag schon nicht so optimal begonnen hatte.
Olympia 2024: Turner berichtet von schwierigem Wettkampftag
Ohnehin war es für Dauser keine leichte Vorbereitung auf Olympia in Paris. Wegen einer Verletzung im Bizeps hatte er lange nicht trainieren können, bis vor drei Wochen habe er laut eigenen Angaben kein einziges Element vollständig turnen können.
Lukas Dauser hat schon mehrere Titel am Barren gewinnen können. Bild: imago images / Eibner-Pressefoto/Roger Buerke
Allein das Erreichen des Finales war für den Turner entsprechend ein Erfolg. "Ich war zuversichtlich", berichtet Dauser im Gespräch mit ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein. Am Wettkampftag selbst wurde es dann aber doch wieder schwierig.
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Auf dem Weg in die Mensa der Sportler:innen in Paris habe er festgestellt, dass er seine eigene Akkreditierung vergessen hatte und entsprechend nicht zur Essensausgabe durchgelassen wurde. "Die haben dich nicht reingelassen?", hakt Müller-Hohenstein daraufhin noch einmal ungläubig nach.
"Vielleicht war das schon ein schlechtes Omen", bestätigt Lukas Dauser. Doch es wurde noch dramatischer: Der Physiotherapeut des Turners stürzte am Morgen und prellte sich laut Dauser mehrere Rippen: Ein Unglück jagte das nächste. In der Halle folgte dann der endgültige Patzer: Dauser touchiert einen Holm (eine Stange) am Barren mit dem Fuß. Punktabzug.
Nach Olympia-Aus: Lukas Dauser verkündet Karriereende
Zunächst war auch in Dausers Gesicht eine gewisse Enttäuschung zu erkennen, im ZDF zeigt er sich schließlich aber doch versöhnlich: "Für mich war das Happy End, dass ich wirklich hier war."
Tatsächlich verabschiedet sich der 31-Jährige mit diesem persönlichen Happy End nun auch aus dem internationalen Profisport. Schon länger hatte er ein bevorstehendes Karriereende angekündigt, am Montag erklärte er Olympia 2024 dann zu seinem letzten internationalen Wettkampf.
Als Welt- und Europameister hat Dauser auch in den eigenen Augen "mehr gewonnen", als er sich je hätte erträumen können. Im September soll nun der erste Sohn des Turners auf die Welt kommen, auch auf die Familie möchte er sich künftig mehr konzentrieren können.
Zunächst stehe nun aber noch ein bisschen Paris-Urlaub mit der Familie an. Olympia als Zuschauer:in zu erleben, ist eben doch etwas anderes.
Am Mittwochabend hat der FC Bayern die erste Niederlage der Saison hinnehmen müssen. Am zweiten Spieltag der Champions League unterlagen die Münchener Aston Villa nach einem folgenschweren Fehler von Manuel Neuer mit 0:1.