In den vergangenen Jahren herrschte bei den Australian Open ein gewohntes Bild. Am Ende des ersten Grand-Slam-Turniers eines jeden Jahres steht Novak Djokovic im Zentrum der Rod-Laver-Arena in Melbourne und streckt die silberne Trophäe vor fast 15.000 Zuschauern in den Abendhimmel.
Von 2019 bis 2021 gewann der 34-jährige Serbe das Turnier und zudem in den Jahren 2008, 2011, 2012, 2013, 2015 und 2016. Die Australian Open sind unbestritten das Lieblingsturnier des Ausnahmespielers.
Mit einem weiteren Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier, zu denen die Australian Open, die French Open, Wimbledon und die US Open zählen, hätte er seine ewigen Konkurrenten Roger Federer und Rafael Nadal in der Liste der meisten Grand-Slam-Siege überholt. Aktuell stehen alle drei bei 20 Titeln.
Federer wird das Turnier in Australien aufgrund der Folgen einer Knie-OP verpassen, Nadal hingegen ist geimpft und nimmt teil.
Doch neben der potenziellen Krone als erfolgreichster Tennis-Spieler aller Zeiten, könnte Djokovic auch das höchste Preisgeld, das es je bei den Australian Open gab, verpassen.
Insgesamt wird in diesem Jahr bei den Australian Open ein Rekord-Preisgeld von 75 Millionen Australischen Dollar (48 Millionen Euro) an die Spielerinnen und Spieler ausgeschüttet.
Dabei erhalten die Gewinner des Turniers ein ungleich höheres Preisgeld als im vergangenen Jahr. Bekam Djokovic im Jahr 2021 noch 2,75 Millionen Australische Dollar (circa 1,7 Millionen Euro), ist es diesem Jahr fast doppelt so viel.
Die Sieger des Männer- und Frauenturniers erhalten in diesem Jahr ein Rekordpreisgeld von 4,4 Millionen Australischen Dollar (2,7 Millionen Euro).
Doch es ist immer noch fraglich, ob der Serbe bei dem am Montag beginnenden Turnier tatsächlich teilnehmen darf.
Für den deutschen Tennis-Profi Kevin Krawietz, der sich aktuell mit Kevin Mies in Sidney bei einem Turnier auf den Doppel-Wettbewerb der French Open vorbereitet, spielt der Trubel um den Weltstar keine Rolle. "Das Team versucht den Wirbel um den Fall Djokovic weitgehend auszublenden", erklärt sein Management gegenüber watson.
Djokovics Mutter Dijana erklärte in einem Interview mit dem australischen TV-Sender Sunrise Channel 7, dass die aktuelle Situation um ihren Sohn die Familie sehr belaste.
Sie selbst wolle ihren Sohn auch nicht überzeugen, sich impfen zu lassen und habe keine Möglichkeit, ihn unter Druck zu setzen. "Novak ist 34. Er hat seine eigene Lebensphilosophie. Wenn er so denkt, ok."
Warum ihr Sohn weiterhin gegen eine Impfung gegen das Virus ist, könne sie sich auch nicht erklären. "Das ist seine Entscheidung. Das kann jeder auf dieser Welt für sich entscheiden."
Dennoch nahm die 57-Jährige ihren Sohn in Schutz und sagte, dass er jeden Tag einen PCR-Test machen könne, um zu zeigen, dass er gesund sei.
(lgr)