
Kevin-Prince Boateng ist wie Max Kruse Teammanager in der Baller League. Bild: imago images / Ulrich Hufnagel
Vor Ort
Hertha BSC kämpft in der 2. Bundesliga um den Ligaverbleib. Für Max Kruse liegen die Probleme auf der Hand.
01.04.2025, 16:4701.04.2025, 16:47
Dass Max Kruse nicht verlegen ist, seine Meinung öffentlich kundzutun, dürfte hinlänglich bekannt sein. Schon während seiner Zeit als aktiver Fußballprofi nahm er selten ein Blatt vor den Mund – und das hat sich auch nach seiner aktiven Zeit nicht geändert.
In seinem Podcast "Flatterball" hatte er daher auch vor rund zwei Wochen über die Situation bei Hertha BSC gesprochen. "Das, was sie fußballerisch anbieten, ist halt auch einfach grottig", sagte er kurz nach dem Trainerwechsel von Cristian Fiél zu Stefan Leitl. Zudem kritisierte er, dass Sportdirektor Benjamin Weber "kreuz und quer" Spieler einkaufen würde.
Dass Kruse am Rande der Baller League am Montagabend erneut über Hertha BSC herzieht, wollte Klublegende Kevin-Prince Boateng unbedingt verhindern.
Dabei startete der 37-jährige Ex-Nationalspieler seine Ausführungen zum Hauptstadtklub, der sich nach zuletzt zwei Siegen Luft im Abstiegskampf verschaffen konnte.
Kruse sagte in einer Medienrunde, an der auch watson teilnahm: "Sie haben eigentlich auch den Anspruch, in der Bundesliga zu sein. Dafür muss man irgendwann liefern. Diese Saison wird nicht mehr gerettet, das steht schon fest. Aber trotzdem muss man die Saison gut über die Bühne bringen. Und dann muss man irgendwas an der Struktur verändern."

Max Kruse spricht bei der Baller League auch über die aktuelle Situation im deutschen Profifußball. Bild: imago images / Christoph Hardt
Hertha BSC: Kruse fordert tiefgreifende Veränderungen
Kurzerhand kam Boateng dazu und crashte die Gesprächsrunde völlig überraschend. "Bist du wieder gegen Hertha am Schießen? Es reicht langsam", sagte er.
In dem dann doch freundschaftlichen Austausch witzelte Boateng darüber, dass Union Berlin seine Spiele in der Champions League im Olympiastadion spielen musste, "in unserem Zuhause". Kruse solle aufhören, "gegen meinen Verein zu schießen", sagte Boateng mit einem Schulterklopfen und ging wieder davon.
Dann setzte Kruse seine Analyse fort. "Diese Saison ist nicht mehr zu retten. Sie müssen dann im Sommer ein bisschen was an der Struktur verändern, am Personal auch, um die Kurve zu kriegen."
Union Berlin: Kruse sieht positiven Trend und warnt zeitgleich
Zudem sprach er über die aktuelle Saison seines Ex-Klubs Union Berlin, der im Kampf um den Ligaverbleib in der Bundesliga mit dem Sieg über den SC Freiburg am Sonntag ebenfalls etwas durchatmen kann.
"Jetzt haben sie einen kleinen Puffer, aber es sind natürlich auch noch viele Spiele. Man darf es nicht überbewerten. Für den Verein ist es gut zu sehen, dass man noch gewinnen kann." Es sei aktuell ein positiver Trend zu verzeichnen, der jedoch nichts wert sei, "wenn du die nächsten Spiele wieder verlierst".
Dass Union nach den vergangenen Erfolgsjahren samt Champions-League-Qualifikation nun im zweiten Jahr infolge um den Klassenerhalt kämpfen muss, ist für Kruse nicht überraschend. "Unions Anspruch ist es nicht, immer um die europäischen Plätze zu spielen. Dafür ist der Geldfluss zu klein. Die Möglichkeiten, große Spieler zu holen, sind eher gering."
Kevin-Prince Boateng wollte sich zur Situation bei Hertha BSC nicht weiter äußern. Er habe keine Stimme mehr, verdeutliche er nach dem Sieg seines Baller-League-Teams am Montagabend.
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