Die Anzeichen, dass Thomas Müller den FC Bayern im Sommer mit Ende seines Vertrags verlassen muss, verdichten sich. Laut Lothar Matthäus soll das sogar dafür sorgen, dass es bei Uli Hoeneß "innerlich brodelt", wie er der "Bild" sagte.
Die Bayern-Bosse halten sich bisher bedeckt, was eine Verlängerung angeht und flüchten sich in Phrasen. Am Rande der Baller League, an der watson teilnahm, sprach hingegen Ex-Mitspieler Lukas Podolski Klartext, was die Situation von Thomas Müller betrifft.
"Er ist alt und clever genug, hat Erfahrung wie kein anderer, um selbst zu entscheiden, was er macht." Doch andererseits weiß der Weltmeister von 2014 auch, dass diese Wahl nicht nur Müller allein treffen kann, sondern die Bayern-Bosse am längeren Hebel sitzen. Schließlich entscheiden vor allem Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, ob sie Müller ein neues Angebot vorlegen.
"Am Ende ist es schade, dass der Verein ihm die Entscheidung abnimmt und nicht andersherum. Thomas Müller hätte es verdient, das selbst in der Hand zu haben. Es ist schade, dass so ein Spieler, der so mit dem Verein verwurzelt ist, alles mit dem Klub erreicht hat und ein Gesicht des Vereins ist, in so eine Situation gelangt."
Podolski fordert von den Bayern-Bossen, dass man Müller aufgrund seiner Verdienste einen neuen Einjahres-Vertrag gibt, wenn er sagt, dass er weiterspielen möchte, weil er sich mental und körperlich gut fühle. Mit der Einschränkung, dass er eben nicht mehr 50 Spiele pro Saison absolviert, sondern nur 20.
Grundsätzlich bemängelte er den Umgang mit verdienten Ex-Spielern in der Bundesliga. "Man vergisst es, die Spieler zu honorieren und zu schätzen, die aktuell da sind." Dazu gehöre Thomas Müller nicht nur im Kontext mit dem FC Bayern, sondern für den gesamten deutschen Fußball.
Und auch zur Zukunft von Kumpel Bastian Schweinsteiger äußerte er sich ausführlich. Denn künftig werden beide Konkurrenten sein, wenn Schweinsteiger Präsident der Kings League Deutschland, dem Kleinfeldturnier von Fußballlegende Gerard Piqué ist.
"Wir haben uns nicht ausgetauscht. Ich habe mir angewöhnt, das zu machen, worauf ich Bock habe. Ich schaue das, was gerade läuft. Ob andere am Montag, Dienstag oder Freitag spielen, ist mir scheißegal", sagte er deutlich. Man habe in Berlin auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tempelhof ein tolles Setup aufgebaut. "Jeder soll auf seinen Arsch schauen und seine Hausaufgaben erledigen."
Dass zudem mit der Icon League noch eine dritte Kleinfeldliga montags spielt, stelle kein Problem dar. "In der Bundesliga spielen die meisten auch zur gleichen Uhrzeit", sagte er und fügte hinzu: "Es gibt keine Konkurrenz."