Dem FC Bayern gehen die Verteidiger aus. Nachdem Alphonso Davies (Kreuzbandriss) und Dayot Upamecano (freie Gelenkkörper im Knie) definitiv (Davies) oder ziemlich wahrscheinlich (Upamecano) die restliche Saison verpassen werden, reihte sich am Samstag auch Hiroki Itō mit einem erneuten Mittelfußbruch ein.
Hinzu kommt, dass Min-Jae Kim seit Wochen mit einer Achillessehnenentzündung zu kämpfen hat und am Samstag aufgrund der Personalnot mit einer starken Erkältung gespielt hat. Aufgrund des Hustens soll er nun Rückenprobleme haben.
Im Endspurt der Bundesliga und mit Blick auf das Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand (8. April) kommen diese Ausfälle zur Unzeit. "Kompany versucht es zwar herunterzuspielen, aber es ist schon sehr eklig, was mit den Verletzungen gerade passiert", sagt Nationalspieler Robin Gosens im Podcast "Copa TS" von Moderator und Podcaster Tommi Schmitt.
Gerade mit Blick auf das Spiel gegen Inter sei das ein entscheidender Nachteil.
"Das kannst du nicht mehr auf demselben Niveau kompensieren, auch wenn man sich das gern einreden wollen würde. Das geht irgendwann nicht mehr." Aktuell hat Trainer Vincent Kompany mit Eric Dier, Josip Stanišić, Raphaël Guerreiro und Konrad Laimer lediglich vier Abwehrspieler, die zu 100 Prozent fit sind.
Der italienische Meister sei vorne sehr gut besetzt und würde immer wieder mit vielen Leuten angreifen. "Das wird schon sehr, sehr schwierig."
Gosens, aktuell bei der AC Florenz unter Vertrag, warnt die Münchner eindrücklich vor dem aktuellen Tabellenführer der Serie A. "Ich glaube, Bayern hat es mit einer unfassbar ekligen und schwierigen Aufgabe zu tun", sagt er. Gosens, der mit Inter im Mai 2023 im Finale der Champions League an Manchester City scheiterte, bezeichnet das Team als "perfekte Maschine".
Die Mannschaft von Simone Inzaghi sei dann stark, "wenn Druck auf dem Kessel ist", führt Gosens aus und erklärt: "Das Besondere ist, dass keiner einen Fehler macht. Jeder weiß genau, was er zu tun hat." Es gäbe keine individuellen Fehler und niemand würde aus der Reihe tanzen.
Die Verletzungsproblematik hätte jedoch nicht nur Auswirkungen auf das Champions-League-Viertelfinale, sondern könnte die Bundesliga-Leistungen der Münchner ebenfalls negativ beeinflussen.
Denn um im Training ein Elf-gegen-Elf zu ermöglichen, müsse man mit Spielern aus der U23 und der A-Jugend auffüllen. "Und dann merkst du, dass ein gewisses Maß an Qualität fehlt, weil diese Spieler noch gar nicht auf diesem Niveau sein können."
Zwar hätten die Münchner einen breiten und guten Kader, aber "irgendwann kriegst du es nicht mehr kompensiert". Zumal die Situation für Leverkusen als Verfolger aktuell angenehmer sei.