Erste Anlaufstelle bei allen Lebensfragen ist das Online-Portal gutefrage.net. Passend zur WM explodiert der Internet-Alleswisser mit wichtigen, unwichtigen und skurillen Fragen. Wir haben die meistgestellten Fußball-Fragen herausgesucht und geben euch jeden Tag eine passende Antwort dazu. Klugscheißen beim Grillabend und an der Kneipentheke steht nichts mehr im Weg.
BSchmidt fragt:
watson antwortet: Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wie die Flitzer, die das WM-Finale gestört haben, bestraft werden, müssen wir abwarten.
Die Höchststrafe für den Verstoß gegen die Regeln für Zuschauer liegt laut Agentur Interfax bei einer Geldstrafe von 200 000 Rubel (etwa 2700 Euro) oder 160 Stunden gemeinnütziger Arbeit.
In Deutschland gilt ein Urteil des Rostocker Oberlandesgerichts aus dem Jahr 2006 als Präzedenzfall:
Nachdem mehrere Stadionflitzer ein Spiel des damaligen Zweitligisten gestört hatten, verdonnerte der DFB Hansa zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro. Der deutsche Fußballverband bestrafte die Rostocker für angebliche Sicherheitsmängel, die den Platzsturm erst möglich gemacht hätten.
Hansa verklagte daraufhin die Flitzer auf Schadensersatz in selber Höhe – und bekamen vom Gericht Recht. Der damalige Vorsitzende Richter betonte in seiner Urteilsverkündung, dass die Flitzer dem Klub Schaden verursacht hätten. ("stern.de")
Dass die Strafen jedoch nicht stets so hoch ausfallen, zeigt der Fall eines Flitzers bei der WM 2006: keine 50 Tage nach dem Rostocker Urteil stürmte ein kroatischer Fan den Platz des Berliner Olympiastadions.
In einem Expressverfahren wurde der Flitzer wegen Hausfriedensbruch zu einer Geldstrafe von 140 Euro verurteilt. Obendrauf brummten ihm die deutschen WM-Organisatoren noch eine zu begleichende "Bearbeitungsgebühr" in Höhe von 1.000 Euro auf. ("FAZ")
Flitzen ist kein günstiges Hobby. Davon kann besonders Jimmy Jump ein Lied singen: der Katalane, der mit bürgerlichen Namen Jaume Marquet i Cot heißt, ist der berühmteste Flitzer der Welt. Er bewarf den von Barcelona zu Real Madrid gewechselten Luis Figo mit einer Barca-Fahne, rannte lebensmüde über eine Formel-Eins-Strecke und versuchte 2010 dem WM-Pokal seine ikonische rote Mütze überzustülpen. Heute sitzt Jimmy Jump auf einem Schuldenberg von über 300.000 Euro. ("Vice Sports")