Nicht einmal 100 Tage ist es her, dass die Formel 1 sich in die Winterpause verabschiedete. Eine Zeit, welche die Teams nutzten, um neue Autos erst zu entwickeln und dann zu präsentieren. Die Fahrer konnten einige Wochen ausspannen, den Stress der vergangenen Saison verarbeiten und sich auf das neue Jahr vorbereiten. Viele Fans erhoffen sich in dieser Saison mehr Spannung als in der vergangenen, als Max Verstappen im Red Bull die Motorsport-Königsklasse dominierte.
Dass sich daran nichts ändert, ist für Formel-1-Legende Damon Hill bereits nach dem ersten Test-Tag in Bahrain Mitte Februar klar. Er fasste auf X zusammen, dass Verstappen 1,14 Sekunden schneller gewesen sei, als das Auto hinter ihm und, dass Verstappen insgesamt 143 Runden abspulte. Seinen Tweet schloss er mit folgenden Worten ab: "Ihr Götter! Habt ihr kein Erbarmen?"
Doch die Frage von Hill wird nicht die einzige sein, die sich Formel-1-Fans vor dem Start der 75. Saison stellen. Watson gibt dir auf die wichtigsten die Antworten.
Das hat mit dem muslimischen Fastenmonat Ramadan zu tun. Der beginnt in diesem Jahr am 10. März, also dem Sonntag des zweiten Rennwochenendes in Saudi-Arabien. Die Formel 1 selbst gab an, während des Ramadan keinen Grand Prix in einem muslimisch geprägten Land austragen zu wollen.
Die Lösung: Das Rennen von Dschidda wird um einen Tag nach vorne geschoben – also auf den Samstag. Weil das Formel-1-Reglement besagt, dass zwischen zwei Rennen mindestens eine Woche liegen muss, dürfte der Saisonstart in Bahrain somit nicht am kommenden Sonntag stattfinden. Deshalb wurde auch das erste Rennwochenende um einen Tag nach vorne verschoben.
Die Grands Prix von Bahrain und Saudi-Arabien sind allerdings nicht die einzigen Samstags-Rennen. Auch der Große Preis der USA in Las Vegas wird an einem Samstagabend starten. Aufgrund der Zeitverschiebung ist es in Europa dann aber schon Sonntag früh.
Keine. Und das ist eine absolute Neuheit. In zuvor 74 Jahren der Formel 1 gab es das noch nicht, dass alle Teams ihre Fahrer behalten und kein Pilot ausgetauscht wird oder seine Karriere beendet. Im Jahr 1994 sah das ganz anders aus. Damals gab es insgesamt 33 Fahrerwechsel, davon zehn im Winter.
Nein. Das letzte Formel-1-Rennen in Deutschland fand 2019 am Hockenheim-Ring statt. Damals gewann Max Verstappen im Red Bull. Noch im vergangenen Sommer hatte Formel-1-Chef Stefano Domenicali gegenüber der "Bild am Sonntag" im Bezug zu einem Deutschland-Rennen gesagt: "Wir verlangen keine 100 Millionen Euro für einen Grand Prix – aber wir sind auch nicht die Wohlfahrt."
Jorn Teske, Geschäftsführer am Hockenheimring, hatte ebenfalls im vergangenen Sommer im watson-Interview von einem großen Interesse an der Formel 1 geschwärmt, aber auch eingeschränkt: "In den letzten Jahren ist es immer wieder an der finanziellen Situation gescheitert."
Nur wenige. Das technische Reglement ist nahezu unverändert. Die Fia (Fédération Internationale de l'Automobile) erlaubt allerdings eine zusätzliche Öffnung im vorderen Bereich des Autos, um das Cockpit besser zu kühlen.
Außerdem ist der Ablauf der Sprint-Wochenenden abgeändert worden. Das Qualifying für das Hauptrennen wurde von Freitag auf Samstag verlegt und wird nach dem Sprintrennen ausgetragen. Somit wird es an Freitagen am Sprintwochenende zunächst ein Training und danach den Sprint-Shootout geben. Die Idee dahinter: Das Haupt-Qualifying und das Rennen sollen wieder enger aneinanderrücken.
Erstmals wird die Formel 1 24 Rennen in einem Jahr ausfahren. Das führt dazu, dass die Saison sogar bis in den Dezember hinein geht. Konkret sieht der Rennkalender in diesem Jahr so aus:
In der kommenden Formel-1-Saison wird jede Session an jedem Rennwochenende von Sky übertragen. Bis 2027 hat sich der Bezahl-Sender die Übertragungsrechte gesichert. 2024 kehrt die Formel 1 allerdings auch zu RTL – und damit ins Free-TV – zurück.
Der Kölner Free-TV-Sender hat sich die Sublizenzen für insgesamt sieben Rennwochenenden gesichert. Das Team um Moderator Florian König legt beim Saisonauftakt in Bahrain los. Weitere Rennen: Ungarn, Belgien, Niederlande, Italien, Aserbaidschan und Las Vegas.
RTL hat außerdem für Aufsehen gesorgt und den ehemaligen Haas-Teamchef Günther Steiner als Experten engagiert. In einer Mitteilung des Senders hieß es zuletzt: "Es ist geplant, dass Steiner bei allen sieben Rennen, die RTL im Free-TV überträgt, mit vor Ort ist und die Expertenrolle neben Moderator Florian König ausübt."