Vor Beginn der Weltmeisterschaft bestimmte in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem ein Thema rund um die englische Nationalmannschaft die Diskussionen: die Defensive und die Nominierung von Harry Maguire.
Wie soll ein Verteidiger, der in seinem Verein nur Ersatz ist, die Three Lions so lange im Turnier halten. In den sozialen Netzwerken gibt es unzählige Videos und Memes mit den schlechtesten Abwehraktionen des 29-Jährigen.
Doch bisher beweist der Kapitän von Manchester United das Gegenteil. Lediglich zwei Gegentore mussten sie hinnehmen – beide beim 6:2-Auftaktsieg gegen den Iran, als das Spiel schon entschieden war.
"Es gibt im Team den Glauben daran, dass wir das Turnier gewinnen können", machte er auf einer Medienrunde klar. Französische Medien hingegen machten Maguire als Schwachstelle der Engländer aus und gifteten gegen ihn. Englische Experten schossen anschließend zurück.
So schrieb die französische "L'Equipe": "Harry Maguires Langsamkeit könnte ein großer Nachteil für die englische Defensive sein." Schon in Testspielen gegen technisch starke und trickreiche Spieler hatte der 1,95 Meter große Abwehrspieler immer wieder Probleme.
Doch die englische Fußball-Legende Tony Adams hält in einem Gastbeitrag für die britische "Sun" dagegen. Für die Vereinsikone des FC Arsenal wird das Spiel auf den Außenbahnen von entscheidender Bedeutung sein.
"Es wird ein Duell der Außenbahnspieler und unsere sind besser als ihre – selbst mit Mbappé", sagte er. Dabei verwies er darauf, dass Frankreich während des Turniers noch nicht zu null gespielt hat.
"Wenn ich Frankreichs Trainer Didier Deschamps wäre, würde ich sie nerven, dass sie alle defensiv arbeiten. Kein Gegentor zu bekommen, sollte die höchste Priorität für sie haben", sagte Adams.
Im Spiel es wird es vor allem auf ein Duell ankommen: Wie schafft es Englands Kyle Walker Kylian Mbappé zu stoppen? Walker verpasste die vergangenen zwei Monate mit einer Leistenverletzung und stand auf in den ersten beiden WM-Partien für England nicht auf dem Feld.
Doch vor dem Duell mit Mbappé hat er keine Angst und will ihm nicht den roten Teppich zum Torschießen ausrollen. Er wisse um seine Aufgabe und wolle sich selbst auch nicht zu klein machen.
Und auch Mbappé weiß aus den bisher vier Begegnungen mit Walker: "Er ist einer der wenigen Spieler, die mich leiden lassen können."
Der 32-jährige England-Profi gibt auch einen Einblick, wie er Mbappé verteidigen will. "Du musst dein Gehirn benutzen und ich kann ihn nicht so eng verteidigen, wie ich es vielleicht mit anderen Spielern machen würde."
England-Legende Adams spricht Walker Mut zu. Schließlich sei Mbappé noch kein "Maradona oder Pelé, auch wenn er definitiv darauf hinarbeitet." Aber: "Wir müssen nicht mehr machen, als ihn zu doppeln."
Und Walker gibt sich ebenfalls selbstbewusst. "Wir können ihnen auch Probleme bereiten."