Ein 4:2 gegen Costa Rica sorgt dafür, dass Deutschlands WM-Aus besiegelt ist. Denn der weitere WM-Verbleib hing auch von dem Ergebnis des Parallelspiels Japan gegen Spanien ab. Nach einem starken Spielauftakt, unzähligen Solos von Deutschlands Youngster Jamal Musiala, kam Costa Rica in der zweiten Hälfte ins Spiel und in Führung. Deutschland drehte das Spiel erneut, der späte Treffer von Niclas Füllkrug zum 4:2 half den Deutschen auch nicht mehr.
1:0 Serge Gnabry (10.)
1:1 Yeltsin Tejeda (58.)
1:2 Manuel Neuer (70. Eigentor)
2:2 Kai Havertz (73.)
3:2 Kai Havertz (85.)
4:2 Niclas Füllkrug (89.)
Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde Deutschlands ehemaliger Nationaltorhüter Jens Lehmann auf der Tribüne in der TV-Übertragung eingeblendet. Der sorgte zuletzt im Sommer mit einem Vorfall für Schlagzeilen, als der 53-Jährige mit einer Kettensäge einen Dachbalken auf dem Grundstück seines Nachbarn am Starnberger See abgesägt haben soll. Der Balken soll seinen freien Blick auf den See gestört haben.
"Der heißt Yelzin, weil seine Eltern große Fans des russischen Präsidenten waren. Das war der, der sich gerne mal einen genommen hat. Aber sonst harmlos war", sagte Magenta-Kommentator Wolff Fuss über den costa-ricanischen Spieler Yeltsin Tejeda.
Die Partie gegen Costa Rica war nicht nur entscheidend für den weiteren Verbleib der deutschen Nationalmannschaft in der WM in Katar. Es war auch das 19. Spiel bei einer Weltmeisterschaft für Manuel Neuer. Kein anderer Keeper kam auf so viele WM-Spiele.
Damit zieht er auch an Brasiliens Cláudio Taffarel und Deutschlands Torhüter-Legende Sepp Maier vorbei.
Mit Stéphanie Frappart pfeift zum ersten Mal in den 92 Jahren der WM-Geschichte eine Frau eine Partie der Männer. Ihr stehen dabei zwei weitere Frauen, Neuza Back aus Brasilien und Karen Diaz Medina aus Mexiko, als Assistentinnen zur Seite.
Die mexikanische Linienrichterin sorgte direkt zu Beginn der Partie unfreiwillig für einen besonderen Moment: Denn sie ist besonders konzentriert bei ihrer Arbeit. Jedes Mal, wenn sie die Fahne hebt, folgt ein durchaus als grimmig zu deutender Blick.
Der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 für Costa Rica sorgte dafür, dass die deutschen WM-Hoffnungen zwischenzeitlich begraben wurden. In der 70. Minute bekam Costa Rica einen Freistoß auf der linken Seite. Joel Campbell flankte die Kugel in den Strafraum, wo Costa Ricas Verteidiger Kendall Waston querlegte.
Danach kam Manuel Neuer aus dem Tor, wollte den Ball eigentlich klären, bugsierte ihn aber ins eigene Tor. Danach drehte das Team von Bundestrainer Hansi Flick zwar noch die Partie, aufgrund des Parallelspiels zwischen Spanien und Japan (1:2) war das aber trotzdem zu wenig für das Achtelfinale.
Deutschland scheidet zum zweiten Mal hintereinander in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft aus – ein absolutes Novum. Damit müssen Serge Gnabry und Co. ihre Koffer packen.
Trotz vier Punkten in der Gruppe scheidet Costa Rica als Gruppendritter und muss ebenfalls den Fliege in die Heimat nehmen.