Marokko gelingt bei dieser WM die erste große Sensation. Im Elfmeterschießen besiegen die Afrikaner den haushohen Favoriten Spanien mit 3:0. Die Iberer konnten dabei keinen einzigen Elfmeter verwandeln.
1:0 Sabiri
Sarabia verschießt Elfmeter
2:0 Ziyech
Carlos Soler – Bono hält Elfmeter
Banoun – Unai Simon hält Elfmeter
Sergio Busquets – Bono hält Elfmeter
3:0 Hakimi
Während ARD-Experte Thomas Hitzelsperger "echt Spaß" am Spiel hat und es "hoch spannend" findet, ärgern sich einige Fans über den Spielverlauf. Bis zur 90. Minute stand es 0:0, die Partie war gezeichnet von wenig Torchancen, Spanien hatte viel Ballbesitz.
Ein Twitter-User fasst Spaniens Spielidee kurz zusammen: "In Endlosschleife den Ball ans gegnerische Verteidigerbein tanzen, neu erobern und wieder herumwurstelnd anlaufen – das Spiel."
Allein in der regulären Spielzeit kamen die Spanier auf 688 Pässe, Marokko spielte lediglich 180. Zu wirklichen Torchancen kamen die Spanier dadurch aber nicht.
"Das Spiel ist kein Leckerbissen", sagt ARD-Experte und ehemaliger Nationalspieler Sami Khedira in der Halbzeitanalyse. Denn das Spiel sei nicht gerade mit Torchancen gesegnet. "Es ist aber für die Taktiker unter uns ein unheimlich spannendes Spiel. Die Spanier sind Querpasskönige, sie haben viel Ballbesitz. Marokko hat viel Leidenschaft, laufen echt gut, machen die Wege zu." Und er fügt hinzu: "Aber das ist so ein typisches K.o.-Spiel."
Die angesprochene Leidenschaft der Marokkaner wollte auch der marokkanische Staat unterstützen. Am Dienstag gab es mehr als zehn Extra-Flüge nach Katar, um die Nationalmannschaft vor Ort anzufeuern – vom Staat subventioniert.
Trainer Walid Regragui sagte im Vorfeld des Spiels: "Wir müssen das Spielerische und die Leidenschaft des afrikanischen Kontinents mit der Disziplin der Europäer zusammenbringen. Wenn uns das gelingt, sind wir ganz schwer zu schlagen."
Spaniens Gavi ist mit 18 Jahren und 123 Tagen der jüngste Startelfspieler in einem K.o.-Runden-Spiel einer WM seit Brasilien-Legende Pelé im Finale 1958 mit 17 Jahren und 249 Tagen.
Für etwas Verwunderung sorgte Spaniens Marcos Llorente. Der 27-Jährige ist aktuell bei Atlético Madrid unter Vertrag und fällt auch dort häufiger mit seiner Stutzenhöhe auf. Er trägt zwar Schienbeinschoner darunter, allerdings lediglich offenbar die kleinste erlaubte Größe.
Die Kollegen bei 11Freunde urteilen dazu in ihrem WM-Ticker: "Marcos Llorente atmet offenbar durch seine Waden, anders kann ich mir diese Stutzenhöhe nicht erklären."
Und auch einige Twitter-User wundern sich darüber. So fragt sich einer beispielsweise: "Warum ist es eigentlich erlaubt, ohne Schienbeinschoner zu spielen?" Und fügt hinzu: "Hat irgendwer Bock zu sehen, wie sich jemand im Fernsehen das Schienbein bricht?"
Das ist glücklicherweise bei Llorente trotz seiner niedrigen Stutzenhöhe noch nicht passiert.
"Es gibt keine Kleinen mehr." Viele hatten die Afrikaner vor dem Turnier nicht auf dem Schirm, doch zunächst setzten sie sich in einer Gruppe mit Belgien und Kroatien als Gruppensieger durch und auch mit den Spaniern lieferten sie sich einen harten Kampf.
Marokko wird am Samstag gegen den Gewinner des letzten Achtelfinals am Dienstagabend zwischen Portugal und Schweiz spielen. Für Spanien geht es nach Hause.