Sportlich war es in den vergangenen Tagen ungewöhnlich ruhig geworden beim FC Schalke 04. Eine kleine Serie von drei ungeschlagenen Spielen, darunter der Sieg gegen Regensburg und die Aufholjagd in Hamburg, nährten bei den Fans die leichte Hoffnung auf Besserung. Dann aber folgte der Freitag.
Gegen den 1. FC Kaiserslautern hielten die Gelsenkirchener eine Halbzeit lang zwar gut mit, nach dem Seitenwechsel aber brachen sie auseinander. Am Ende setzte es eine deutliche 0:3-Niederlage, die Fans verabschiedeten die Mannschaft mit Pfiffen.
Einen nachhaltigen Befreiungsschlag haben die Knappen am Freitagabend verpasst, stattdessen könnten im Laufe des Spieltags nun wieder mehrere Konkurrenten vorbeiziehen.
Der Spielplan ist dabei Fluch und Segen zugleich: Braunschweig, aktuell auf dem 15. Rang, empfängt Schlusslicht Regensburg. Ulm, momentan auf dem Relegationsplatz, hat zudem Fürth, das direkt hinter Schalke steht, zu Gast. Alle Konkurrenten können also dieses Wochenende nicht vorbeiziehen, mindestens zwei Teams werden aber punkten.
Die Lage für Schalke ist also weiterhin brenzlig. Wie schon in der Vorsaison, wie so oft in den vergangenen Jahren. Wobei brenzlig die Gefahrenlage noch nicht einmal ausreichend zum Ausdruck bringt. Youri Mulder, seit Anfang November übergangsweise Direktor Profifußball, fand am Freitagabend bei Sky deutlich schärfere Worte:
Und tatsächlich hat es das Schalker Programm bis Weihnachten in sich. Am Nikolaustag müssen die Knappen bei Tabellenführer Paderborn ran, anschließend kommt mit Fortuna Düsseldorf ein anderer Aufstiegsanwärter nach Gelsenkirchen. Und zum Abschluss des Jahres reist S04 nach Elversberg, die SVE ist momentan Vierter.
"Es geht nur um den Klassenerhalt – nicht mehr", hat auch Kenan Karaman nach der Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern eingesehen, was die Stunde geschlagen hat. Zugleich richtete er ob des Auftritts ein paar Worte an die eigenen Fans: "Das darf uns nicht passieren. Das tut mir auch wirklich leid."
Auch Trainer Kees van Wonderen befand, dass es "für jeden enttäuschend" war, einen solchen Rückschritt mitansehen zu müssen. "Den Kampfgeist, der uns letzte Woche stark gemacht hat, hatten wir heute viel zu wenig."
Auf Schalke wird es dieser Tage also auch sportlich wieder unbequemer. Schon abseits des Platzes hatte es in den vergangenen Tagen unschöne Themen gegeben. Erst trat Ex-Trainer Karel Geraerts gegen die Königsblauen nach, dann folgte der öffentlich ausgetragene Streit mit Ralf Fährmann. Besinnlich startet diese Weihnachtszeit in Gelsenkirchen folglich nicht.